Abstraktion

Die Abstraktion ist die Absonderung des Allgemeinen aus dem Besonderen (vgl. mit Kant Zitat 3d).

Dadurch werden die allgemeinen Merkmale am Besonderen erkannt.

Durch die Abstraktion kann man das Schema der Idee erkennen, das dieses Erkenntnisobjekt entweder bestimmt oder begrifflich benennt.

Man kann auch sagen, dass man die Merkmale das Erkenntnisobjekt entweder allgemein gültig bestimmen kann, falls diese als Fakten/Tatsachen/objektive Befunde bzw. als Gegenstand schlechthin tatsächlich gegeben sind.

Ich kann auch sagen, dass hier die Merkmale des Besonderen mit als Gegenstand schlechthin auf der „Ebene der Objekte“ gegeben sind.

Daher kann ich sie und ebenso die zugehörigen Einheit bzw. das zugehörige Erkenntnisobjekt allgemein gültig bestimmen bzw. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gattung allgemein gültig erkennen.

Oder man kann durch die Absonderung des Allgemeinen aus dem Besonderen die einzelnen Merkmale nur als die Merkmale einer Idee erkennen, die durch das Schema der Idee definiert sind.

In einem derartigen Fall handelt es sich bei der Einheit bzw. beim Erkenntnisobjekt um die systematische Einheit der Idee, die mir nur als Gegenstand in der Idee in meinem Bewusstsein gegeben ist, bzw. die als Begriff der Idee in meinem Bewusstsein erscheint, falls ich die Merkmale der der Idee durch das Schema der Idee (mental/geistig) erfasse  (vgl. mit Kant Zitat 7).

In einem derartigen Fall kann ich die Einheit/Entität bzw. das Erkenntnisobjekt nur in Bezug auf einen (definierten) Typ/Typus erkennen.

Beziehungsweise kann ich in einem derartigen Fall die Einheit/das Erkenntnisobjekt nur subjektiv gültig bestimmen, wohingegen in einem Fall der zuerst genannten Art, ich die Einheit in Bezug auf die Zugehörigkeit zu einer Gattung objektiv gültig bestimmen kann.

Diesen Sachverhalt hat Karl Jaspers in der Psychiatrie (Psychologie) auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant realisiert:

Diesen Sachverhalt hat der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers in Bezug auf das Erkennen und Diagnostizieren in der Psychiatrie (Psychologie) auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant realisiert (vgl. mit Jaspers Zitat).

Falls man die Idee bzw. den Begriff der Idee nicht auf ein Objekt/Faktum/Tatsache zurückführen und auf dieser Grundlage allgemein gültig bestimmen kann – eben weil das Erkenntnisobjekt einem nur als Gegenstand in der Idee bzw. nur als die systematische Einheit der Idee gegeben ist (vgl. mit Kant Zitat 7),, dann handelt es sich dabei um eine bloßen Idee  im Sinne von Immanuel Kant (vgl. mit Kant Zitat 8).

Deswegen muss man den Begriff einer solchen Idee definieren, um die konkret passende systematische Einheit zu erkennen und subjektiv gültig zu bestimmen.

Ich kann hier die (systematische) Einheit also nur durch das Vergleichen und durch das Gewichten der Ideen – auf meiner „Ebene der Ideen“ – erkennen.

Man kann auch sagen, dass man hier den Sachverhalt durch das Ponderieren der Ideen gegeneinander erkennen und subjektiv gültig bestimmen kann, weil hier die einzelnen Idee bzw. der Begriff der Idee mit den anderen (systematischen) Einheiten ein System aus gleichartigen  systematischen Einheiten bildet.

Dies trifft etwa auf die psychologischen Ideen in einer Sprache zu.

Ich kann auch sagen, dass dies auf die psychologischen Begriffen einer Sprache zutrifft.

Daher kann man auch sagen, dass die psychologischen Begriffe einer Sprache ein System aus gleichartigen Begriffen bilden bzw. ist dies ein System bestehend aus gleichartigen (bloßen) Ideen.

Den Begriff Abstraktion – kann man unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten:

Man kann den Begriff Abstraktion zum Beispiel unter dem Blickwinkel betrachten der beachtet und bemerkt, dass die Lebewesen einer bestimmten Art sich als Gleiche bzw. als Gleichartige erkennen. Dies bedeutet dass hier die einzelnen Artgenossen zum Beispiel an der visuell sichtbaren Erscheinung sich als Ihresgleichen erkennen.

Oder dass sie sich aufgrund des Geruches als gleich bzw. als gegengeschlechtlich erkennen (Ein männlicher Schmetterling einer bestimmten Art von Kohlweißlingen erkennt am Geruch das weibliche Wesen seiner Art bzw. den weiblichen Schmetterling seiner Art). Daher kann man sagen, dass diese Individuen dank ihres Geruchsorgan in Verbindung mit dem Nervensystem die Fähigkeit zu dieser Unterscheidung bzw. zu diesem Erkenntnisprozess haben.

Die Schmetterlinge haben also die Fähigkeit bzw. das Vermögen  – so wie andere Insekten – gleiche Artgenossen bzw. das andere Geschlecht ihrer Art zu erkennen.

Daher kann man in Bezug auf dieses Vermögen in menschliche Begriffen formuliert sagen, dass sie die Dank der Beschaffenheit ihres Organismus die Fähigkeit haben diese Leistung zu erbringen, insofern ihr Geruchsorgan im Verbund mit dem Nervensystem zu dieser Unterscheidung im Sinn einer Analyse und Synthese der spezifischen Information auf natürliche Art und Weise fähig sind. Beziehungsweise kann man sagen, dass es sich dabei um eine natürlich angelegte Fähigkeit handelt dieses natürliche Phänomen leistet.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass hier die Natur bzw. die natürliche Beschaffenheit des Lebewesens es in einem Akt schafft – was der Mensch nur durch die Zergliederung in die Begriffe Abstraktion – Analyse-Synthese/Integration – biologisch begründet bzw. rational neuro-biologisch begründet verstehen und erklären kann.

Der Begriff Abstraktion ist ein Wort bzw. eine begriffliche Einheit die durch das menschliche Denken entstanden ist:

Der Begriff Abstraktion ist ein Wort bzw. eine begriffliche Einheit die durch das menschliche Denken entstanden ist. Durch diese (systematische) Einheit kann man diverse Sachverhalt rational begründet verstehen und erklären.

Man kann damit zum Beispiel verstehen und erklären warum den verschiedenen menschlichen Gesellschaften gleichartige Fähigkeiten entstanden sind und weiter weiter entwickelt worden sind. Man denke an die Entstehung und weitere Entwicklung der Werkzeuge für den Einsatz in der Jagd der Tiere, für den Ackerbau, für den Haus und Wohnungsbau usf.

Man erkennt dabei dass dazu die Abstraktion ein wesentliches Element bzw. eine wesentliche Voraussetzung war um das Allgemeine am Besonderen zu erkennen. Auf dieser Grundlage konnte sich etwa aus einer bestimmten Folge von Lauten – die Benennung für einen bestimmten Gestand in einer Sprache entwickeln und ist damit das entsprechende Wort in dieser Sprache entstanden.

Auf diesem Weg entstand also der jeweilige Begriff durch das Erkennen und das Benennen der spezifischen Merkmale.

So zum Beispiel für die einzelnen Werkzeuge: Schüssel/Schale, Schaber, Messer, – oder für die verschiedenen Waffen: Lanze, Pfeil, Bogen – oder für die Worte: zeigen, Zeigefinger usf.

Damit wird klar dass ohne die Fähigkeit zur Abstraktion zum Beispiel die Entstehung und die Entwicklung einer menschlichen Sprache in einer menschlichen Gesellschaft nicht möglich gewesen wäre.

Abstraktion – ein wesentliche Voraussetzung der Wissenschaft:

Beleuchtet man die einzelnen Wissenschaften – so etwa die Naturwissenschaften oder die Geisteswissenschaften, dann kann man sagen, dass z. B. die Entstehung der einzelnen Naturwissenschaften ohne die systematische Anwendung der Abstraktion nicht möglich gewesen wäre.

Bekanntlich hat der schwedische Naturforscher Carl von Linne´eine erste systematische Klassifikation der Pflanzen durch des benennen der gemeinsamen Merkmale einer Art geschaffen.

In Analogie zur dieser Klassifikation entstand die systematische Klassifikation der Krankheiten und die systematische Klassifikation der gesundheitlichen Störungen in der universitären Medizin – und schließlich, entstand entstand in Anlehnung an diese Klassifikationen auch die psychiatrische Klassifikation der psychischen Störungen.

Man kann also sagen, dass sowohl die Klassifikation und die Systematik der Medizin – im Sinn der Schulmedizin und der Psychiatrie ohne die systematische Anwendung der Abstraktion nicht entstanden wären.

Immer beruht das systematische Erkennen in der jeweiligen Wissenschaft auf dem Bemerken der gemeinsamen Merkmale am konkreten Fall bzw. am einzelnen Besonderen – wie es durch die systematischen Analyse erkannt wurde, und wie es andererseits durch die systematischen Synthese der besonderen Merkmale zum Erkennen der konkreten diagnostischen Einheit führt. Dadurch können die einzelnen diagnostischen Einheiten aufgrund diagnostischen Merkmale durch die objektiven (Befunde: Parameter/Messwerte/Tatsachen/Fakten einerseits erkannt und allgemein gültig bestimmt werden) und können andererseits in anderen Bereichen des Wissens die typischen subjektiven Befunde (Phänomene/Erscheinungen/Zeichen/Krankheitszeichen) erkannt und bestimmt werden – und kann infolge die jeweils entsprechende Diagnosen gestellt bzw. systematisch begründet bestimmt werden.

Auf diesem Weg sind also aufgrund der Abstraktion etwa in der Heilkunde im Abendland die einzelnen Wissenschaften entstanden.

Wobei hier die Klassifikation und die Systematik der Botanik von Carl von Linne´die Vorgabe lieferte und haben sich parallel dazu die Wissenschaften Biologie, Zoologie, Bakteriologie, Virologie usf gebildet. Oder auch die Wissenschaft der Geologie, in der Astronomie usf.

Ähnliches kann man auch über die Entstehung der einzelnen Geisteswissenschaften sagen, die ihrerseits auf der Relation der einzelnen Begriffe beruhen, wie dies etwa am Beispiel der Rechtslehre verdeutlicht werden kann.

Allerdings handelt es sich hier durchwegs bei den einzelnen Einheiten um systematische Einheiten – also um Einheiten die auf definierten Begriffen beruhen.

Und daher wird etwa die Rechtswissenschaft zurecht den Geisteswissenschaften zugeordnet, weil sie jeweils dem aktuellen Zeitgeist unterliegt bzw. sie sich nicht auf Fakten und Tatsachen gründet, was in den Naturwissenschaften in Teilbereichen der Fall ist, und auch auf Teilbereiche der universitären Medizin zutreffend ist.

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(letzte Änderung 01.05.2023, abgelegt unter: Abstraktion, Definition, Diagnostik, Philosophie)

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