über Emotionen

Neurophysiologisch betrachtet sind  Emotionen Aktivitäten der Nervensystems bei denen vorallem die basalen Hirnstrukturen im sogenannten Zwischenhirn aktiv sind. Diese Gehirnareale werden einerseits durch Sinnesreize (neuronale Impulse über den Sehnerv, Hörnerv und die anderen einlangenden Impulse) angeregt vorallem aber auch durch Vorstellungen welche wir in den sogenannten höheren Gehirnzentren, im Bereich der Konvexizität (dem oberen Kortex) bilden.

Sinnesphysiologisch betrachtet lösen Sinneseindrücke Emotionen aus. Man sieht etwas oder man hört etwas und es wird gleichzeitig eine entsprechende Emotion ausgelöst (lat: e-movere = heraus-bewegen).

Psychologisch betrachtet rufen zum Beispiel gewisse Bilder gewisse Gedanken und damit verbundene Emotionen hervor und diese wecken weitere Erinnerungen etc. Man denke z.B. an den Anblick einer Schlange und die sodann auftretenden Ängste und Befürchtungen oder an Vorstellungen die Wut auslösen etc.

Bei Tieren ist dies offensichtlich weniger der Fall, dass Vorstellungen Emotionen auslösen, sondern sind hier mehr die unmittelbaren Sinneseindrücke (Anblick, Geruch,….) entscheidend.

Die Bereitschaft emotional zu reagieren hängt stark von der vorhandenen Grundstimmung ab. Diese Grundstimmung ihrerseits hängt wiederum von gewissen Gegebenheiten ab wie zum Beispiel ob das Individuum hungrig oder gesättigt ist ob es durstig oder nicht,  ob es müde oder ausgeruht ist usf. wobei die jeweilige Erlebnisqualität und Intensität von der Aktivität der entsprechenden Nervenzentren im Hirnstammbereich, insbesondere im Hypothalamus abhängig ist.

Man denke z.B. an das unterschiedliche Ansprechen auf den Anblick von Speisen wenn man hungrig ist oder bereits gesättigt ist. Nicht wenige Leute machen die Erfahrung, dass sie im Lebensmittelgeschäft zuviel einkaufen wenn sie hungrig einkaufen gehen. Weiters auch bekannt das unterschiedliche Ansprechen auf sexuelle Signale. Kleine Kinder reagieren noch gänzlich unbefangen auf den Anblick von nackten Personen. Ältere Kinder sind schon nicht mehr so unbefangen und „geschlechtsreife“ Personen reagieren sehr wohl auf die entsprechenden Signale, seien diese nun absichtlich oder unabsichtlich „ausgesandt“. Im höheren Alter nimmt dann allerdings dieses Ansprechen auf die sexuellen Signale wieder ab – wobei es diesbezüglich allerdings beträchtliche Unterschiede gibt. Das unterschiedliche Reagieren hängt also von verschiedenen Gegebenheiten ab: dem Entwicklungsstadium, also dem Alter bzw. dem Hirnreifestadium und natürlich auch anlagebedingten persönlichen Eigenheiten usf.

Emotionen sind also Gefühlszustände, wie sie uns allen aus der eigenen Erfahrung bestens bekannt sind. Emotionen haben etwas flüchtiges an sich. Sie sind mehr oder weniger Grundstimmungsmäßig vorhanden und werden durch spezifische und unspezifische Reize verstärkt oder abgeschwächt. Sie werden bewußt oder weniger bewußt erlebt, manchmal auch „verdrängt“ oder wenig beachtet, man gesteht sich z.B. gar nicht ein, dass einem eine Sache „etwas“ ausmacht, einem emotional bewegt.

Emotionen bestimmen stark unser Erleben und Handeln. Irgend wann ebben die Gefühle wieder ab und es bleibt nur noch eine mehr oder weniger vage Erinnerung an das Gefühl zurück –  es sei denn, dass im Zusammenhang des Gefühlserlebens eindrückliche Erfahrungen gemacht worden sind und die diesbezüglichen Erinnerungen zurückbleiben. Die Gefühle als solche können jedoch nicht gut „erinnert“ werden. Andererseits ist es so, wenn Erinnerungen an gewisse Erlebnisse uns in den Sinn kommen, dass mit dieser Erinnerung einhergehend auch die entsprechenden Gefühle wieder hochkommen, das heißt hervorgerufen werden. Daher der Spruch: „In den Erinnerungen schwelgen“ – womit gemeint ist, dass nochmals die angenehmen Gefühle im Zusammenhang dieser Erinnerungen genossen werden. Beim sinnlichen Erlebnisakt, beispielsweise beim Ansehen eines Films „schwingen“ wir emotional und vorstellungsmäßig – mehr oder weniger – mit und erleben wir daher die Sache mehr oder weniger „wie wirklich“. Daher kommen manchen Personen beim Ansehen eines Fernsehfilms die Tränen wogegen andere unter Umständen beim selben Film einschlafen. Besonders Kinder sind sich nicht in dem Maße bewußt, dass ein Film nur ein Film ist – und nicht unbedingt die Wirkllichkeit wiederspiegelt – aber selbst auch wir erwachsene Menschen sind uns dieser Tatsache unmittelbar beim Ansehen des Filmes nur mehr oder weniger bewußt und sollte dieser Sachverhalt im Hinblick auf die eigene Psychohygiene berücksichtigt werden. Das heißt man sollte sich überlegen was für Filme man sich „zu Gemüthe führt“.

Infolge der medialen Vielfalt: Fernsehen, Video, DVD, Internet … Bücher, Theather etc. haben wir heutzutage eine Fülle an Möglichkeiten unser Nervensystem mit Informationen zu versorgen bzw. zu stimulieren. Wir sollten dabei jedoch gleich wählerisch sein wie wir dies an einem Büffet mit Speisen sein sollten und uns nicht wahllos den „Magen vollschlagen“ sollten.

Für  das Seelische gilt hier ähnliches wie für das Körperliche – alles wirkt und hat seine Auswirkung!

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