Nervenzelle (Neuron)

Eine Nervenzelle (Neuron) ist eine spezialisierte Zelle die durch die Depolarisation zur elektrischen Signalübertragung fähig ist.

Durch die Depolarisation wird nämlich von der einzelnen Nervenzelle ein elektrisches Signal erzeugt – ein sogenanntes Aktionspotenzial – das über einen bestimmten Nervenzellfortsatz nämlich das Axon entweder an andere Nervenzellen weitergeleitet und teils auch an sonstige Zellen übertragen wird.

Auf diesem Weg werden die elektrische Signale von Nervenzelle zu Nervenzelle bzw. durch die neuronalen Netzwerke getaktet.

Dadurch entsteht im Nervensystem die geordnete neuronale Aktivität die ihrerseits die neuronale Funktion bewirkt.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass auf diesem Weg von den aktivierten Nervenzellen bei Erreichen einer gewissen Schwelle elektrische Impulse und damit Reize ausgesandt werden, die entweder an andere Nervenzellen über die neuronalen Netzwerken ankommen.

Beziehungsweise wird dadurch im Nervensystem – und hier vor allem im zentralen Nervensystem – Information integriert und verarbeitet die letztlich zu gewissen Aktionen bzw. Reaktionen führt.

Dabei ist hier im jeweiligen Nervensystem neben der neuronalen Grobstruktur die neuronale Feinstruktur entscheidend, weil durch diese im die Reize auf der Ebene der Nervenzellen verarbeitet werden können. Wobei das einzelne Nervensystem an sich eine multidimensionale neuronale Struktur aufweist die den neuronalen Prozess ermöglich bzw. die neuronale Funktion leistet die ihrerseits die geforderten Aktionen und Reaktionen bewirkt.

 

Eine Nervenzelle ist eine spezialisierte Zelle die in der Embryogenese entstanden ist:

Im Rahmen der Zelldifferenzierung haben sich in der Embryogenese spezialisierte Zellen mit Fortsätzen – den sogenannten Dendriten und einem Axon gebildet. Wobei bevorzugt an der Zellmembran der Dendriten und am Zellkörper Synapsen gelegen sind an denen Aktionspotenziale von anderen Nervenzellen ankommen. Dadurch kommt es zur Verarbeitung von Information auf der Ebene der einzelnen Nervenzelle. Es kommt hier nämlich auf der Nervenzellmembran zur Addition und Subtraktion von Impulsen die bei Erreichung eines gewissen Ladungszustandes der Zellmembran zur Entstehung eines Aktionspotenzials führen. Wenn also eine kritische Grenze erreicht wird kommt es zur Entstehung des Aktionspotenzials das sich auf die nachgeschalteten Nervenzellen bzw. sonstigen Zellen auswirkt.

In diesem Sinn ist die einzelne Nervenzelle die kleinste Funktionseinheit im System das als Nervensystem bezeichnet wird. Beziehungsweise kann man aus einem anderen Blickwinkel betrachtet sagen, dass das Nervensystem als Ganzes aus derartigen Funktionseinheiten besteht, die am jeweiligen Ort im System gelegen eine besondere Funktion im Verbund mit anderen in diesem Bereich gelegenen Nervenzellen erfüllen.

So bilden etwa gewisse Zellen den Nervenzellverbund für die Riechfunktion bzw. bilden diese das sogenannte im Riech-Hirn weil hier Geruchsinformation verarbeitet wird, oder in einem anderen Bereich werden optische Information verarbeitet und befindet sich dort die Seh-Rinde.

In wieder einem anderen Bereich werden Bewegungsinformationen verarbeitet und kennt man demgemäß den motorischen Bereichen des Kortex und vorgeschaltete Nervenzell-Ansammlungen – sogenannten Nuclei.

Auf diese Art und Weise werden also die jeweiligen Reize in der Form von Aktionspotenzialen in den verschiedenen Bereichen des Nervensystems verarbeitet um letztlich für den Organismus  bzw. für das Lebewesen die geforderten Funkionen zu leisten.

Es sind dies im Einzelnen: die körperliche Funktion und bei höher entwickelten Tieren die psychische Funktion, und beim Menschen darüber hinaus auch die geistige Funktion.

 

Weiteres zur Entstehung der Nervenzellen/Neurone im Rahmen der Phylogenese:

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man auch sagen, dass im Rahmen der Phylogenese – als aus einfacheren Organismen sich komplexere Organismen entwickelt haben. Dabei sind ab einem gewissen Zeitpunkt Zellen entstanden die auf diese Art und Weise Information von Zelle zu Zelle übertragen konnten – was vorher nicht in diesem Umfang und in der Form möglich war.

Auf diesem Weg entstand das Nervensystems in den unterschiedlichen Lebewesen das unter anderem die Fähigkeit hat steuernde und regelnde Funktionen zu übernehmen.

Auf dieser Grundlage konnten sich die Lebewesen in der Natur fortlaufend weiter entwickeln – und wurden diese dadurch zu Leistungen fähig wie man es am Beispiel der unterschiedlichen Tiere und beim Menschen sehen kann.

Dabei sind die Nervenzellen im Hinblick auf die neuronale Funktion die wesentlichen Zellen wobei die Gliazellen als helfende Zellen wesentlich sind.

Es sind die Nervenzellen nämlich die Zellen des Organismus die einerseits einlangende elektrische Impulse empfangen, diese integrieren und bei Erlangung eines gewissen elektrischen Schwellenwerts selbst ein Signal erzeugen bzw. an andere Zellen abgeben können.

Durch diese elektrisch „getaktete“ Funktion der Nervenzellen im Verbund mit anderen Nervenzellen entsteht die neuronale Funktion.

Man kann also sagen, dass einzelne Nervenzelle eine hoch spezialisierte biologische Einheit ist, die fähig ist einlangende elektrische Impulse zu verarbeiten und bei Erlangen eines bestimmten elektrischen Schwellenwerts selbst in der Lage ist ein Aktionspotenzial zu generieren bzw. diesen elektrischen Impuls an andere Zellen weiterzuleiten.

Dadurch entsteht im Nervensystem – auf der Ebene der Nervenzellen – je nach Sachverhalt und Situation – die getaktete elektrische Funktion – die man als den neuronale Prozess bezeichnen kann. Und dieser neuronale Prozess leistet im Verbund mit der Aktion der anderen Organe des Organismus die diversen Leistungen – so wie sie für das Lebewesen eben der Situation gemäß wesentlich sind.

Die einzelne  Nervenzelle – kleinste elektrische Funktionseinheit des Nervensystems:

Die einzelne Nervenzelle ist in diesem Sinn die kleinste elektrische Funktionseinheit des Nervensystem das aus vielen derartigen Funktionseinheiten besteht, die gemäß der neuronalen Struktur untereinander verbunden sind.

Dadurch leistet die einzelne Nervenzelle als kleinste Funktionseinheit – im übergeordneten Nervensystems – einen Beitrag an der elektrischen Verarbeitung von Information und damit an den Funktionen die für das Lebewesen wesentlich sind.

Dadurch entstehen die körperlichen Leistungen, die psychischen Leistungen – und beim Menschen auch die geistigen Leistungen bzw. kann man auch sagen, dass dadurch die körperliche Funktion, die psychische Funktion und beim Menschen die geistige Funktion enstehen, insofern hier die einzelne Nervenzelle als kleinste elektrisch aktive Einheit bzw. als kleinste elektrische Funktionseinheit hier an ihrer Stelle im jeweiligen neuronalen Netzwerk mitwirkt.

Nervenzelle als Funktionseinheit bzw. als Einheit die mit anderen Nervenzellen die neuronale Funktion leistet:

Je nach der Betrachtungsweise des Beobachters ist die einzelne Nervenzelle im Verbund mit anderen Nervenzellen eine Funktionseinheit die entweder das Ganze der neuronalen Funktion leistet, oder sie ist Funktionseinheit einer Gruppe von Nervenzellen die eine bestimmte Teilfunktion des Nervensystems leisten (Beispiel: motorische Funktion für die Beugung des rechten Zeigefingers, oder die Beugung des rechten Armgelenks im Ellenbogen usf.)

Die einzelne Nervenzelle ist also eine elektro-biologische Einheit, die einlangende elektrische Impulse addieren und subtrahieren kann und die bei Erlangen einer gewissen elektrischen Spannung bzw. eines elektrischen Schwellenwerts selbst ein Aktionspotenzial absetzt und damit zu einer Aktion beiträgt.

Mit anderen Worten: die Nervenzelle kann auf ihrer Oberfläche die Information integrieren, um bei Erlangung eines bestimmten elektrischen Schwellenwerts selbst ein Aktionspotential an andere Zellen abzugeben.

Auf diese Art und Weise funktionieren die einzelnen Nervenzellen je nach ihrer Lokalisation in der neuronalen Struktur im komplex aufgebauten Nervensystem je als dynamisch aktive kleinste Elemente.

Deswegen kann man auch sagen, dass die einzelne Nervenzelle die eine kleinste dynamische Einheit ist, die im Verbund mit anderen gleichartigen dynamischen Einheiten die neuronale Funktion leistet.

Es ist hier also der elektrische Schwellenwert entscheidend ob die Nervenzelle ein Aktionspotential an andere Nervenzellen des Organismus abgibt.

Man kann auch sagen, dass es hier also auf die Lokalisation der einzelnen Nervenzelle – ihre Eigenheiten infolge ihres Aufbaus bzw. ihrer Struktur ankommt – und ebenso auf die Art der Vernetzung mit Nervenzellen mit denen sie in Verbindung steht.

Dadurch entstehen durch den jeweiligen Verband bzw. Verbund der Nervenzellen lokale oder übergeordnete neuronale Netzwerke.

In diesem Sinn trägt die einzelne Nervenzelle zur gesamten Leistung bzw. Funktion des Nervensystems bei und resultiert daraus die gesamte neuronale Leistung bzw. die einer in Betracht stehenden Funktionseinheit.

So leistet ein derart dynamischer Nervenzellverband des zentralen Nervensystems im Verbund mit dem peripheren Nervensystem etwa den Tastsinn in einem gewissen Bereich des Körpers. Oder ein es leistet ein anderer dynamischer Nervenzellverband das Sehen, das Hören, den Geschmackssinn, den Geruchssinn, den Lage-Sinn/die Orientierung im Raum usf.

So gesehen entstehen sämtliche Leistungen betreffend den Körper bei niederen Tieren, und bei höher entwickelten Tieren auch die Psyche betreffend, und schließlich beim Menschen im Hinblick auf seinen Geist – durch elementares elektrisches Wirken der einzelnen Nervenzellen im jeweiligen Verbund entstanden.

Somit ist auch das Denken, das Fühlen, das Reagieren usf. eine Folge des Wirkens der einzelnen Nervenzellen im jeweiligen neuronalen Netzwerk.

Durch die Aktion der Nervenzellen entsteht also einerseits die Verbindung und Interaktion des Lebewesens mit der Aussenwelt und

andererseits die Aktion und Interaktion im eigenen Inneren des Organismus, so zum Beispiel die Steuerung und die Regelung der inneren Organe, wie dies vom vegetativen Nervensystem geleistet wird.

 

Zur weiteren Information siehe diesen Film auf You Tube.

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(letzte Änderung 18.12.2023, abgelegt unter: Biologie, Definition, Einheit, Funktion, Heilkunde, Medizin, Nervensystem, vegetatives Nervensystem, Neurologie)

zuvor pos 1 am 01.03.2023

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