Sinn

Der Sinn ergibt sich aus dem Zusammenhang.

Es kann dies der Sinn sein der aus dem Zusammenhang der Worte ergibt, die insgesamt einen gewissen Satz bzw. ein gewisses Argument bilden.

Oder es kann dies die Abfolge von einzelnen Argumenten sein, die insgesamt eine gewisse Argumentation bilden – so etwa eine bestimmte Kausalitätskette in Bezug auf ein bestimmtes Geschehen.

Somit ist der Sinn ein Produkt des Geistes der Person, die diesen Zusammenhang erkannt hat bzw. in ihrer Aussage vertritt.

Deswegen kann man auch sagen, dass der Sinn ein geistiges Phänomen ist das sich auf eine gewisse Art und Weise manifestiert.

Etwa als Inhalt der Psyche – als einzelner Gedanke oder als Vorstellung.

Oder es zeigt sich der Sinn in einem sichtbaren Werk, etwa in der äußeren Form.

Man kann auch sagen, dass der Sinn sich aus dem ergibt, was man aus dem Zusammenhang erkennt.

Durch die Erfahrung hat man oftmals den Zusammenhang erkannt bzw. dadurch auch den Sinn verstanden.

Oder man hat den Sinn durch das Nachdenken erkannt.

Man kann daher auch sagen, dass der Sinn sich aus dem Zusammenhang der Gedanken ergibt, durch den man den Sachverhalt verstehen und erklären kann.

Durch den Sinn kann man nämlich den Zusammenhang der einzelnen Glieder/Elemente/Argumente in ihrem Zusammenhang sinnvoll verstehen und sinnvoll erklären.

Zum Beispiel kann man bei einer Maschine durch der Zusammenhang der Elemente/Teile – die jeweils als faktische Einheiten gegeben sind die sinnvolle Funktion erkennen.

In einem anderen Fall ergibt sich aus dem Zusammenhang der Vorstellungen ein gewisser Sinn.

Beziehungsweise ergibt sich hier der Sinn aus dem Zusammenhang der Begriffe der Ideen, die als die systematische Einheiten der Ideen im Bewusstsein der Person erscheinen, falls diese den Sachverhalt durch das Schema der Idee geistig auffasst (vgl. mit Kant Zitat 7).

Daher ist plausibel was den Sachverhalt am besten erklärt, bzw.ist das was die beste Kausalitätskette liefert die sinnvollste Erklärung.

Der Sinn wurde durch die Erfahrung erkannt:

Der Sinn ergibt sich oftmals aus dem, was man aus Erfahrung eventuell infolge der Beobachtung erkannt hat, oder aus dem, was man theoretisch gedacht hat und infolge praktisch umgesetzt hat.

Der Sinn ergibt sich also aus dem Denken, somit aus der Folge der persönlichen Gedanken, falls sie in ihrer Sequenz logisch sind.

Daher kann man dadurch den Sachverhalt sinnvoll erklären und verstehen.

Man kann auch sagen: es ergibt sich der Sinn aus dem was man durch die eigene Überlegung als sinnvoll und damit als zutreffend erkannt hat.

Was sinnvoll zusammenhängt, entspricht dem was man als sinnvoll bezeichnet und auch aus dem was gemäß der Erfahrung erwartet wird.

Was der einen Person sinnvoll erscheint, muss für eine andere Person nicht unbedingt sinnvoll sein bzw. muss für sie nicht sinnvoll erscheinen, weil sie anders denkt.

Es wird in einem solchen Fall also die Erkenntnis nur subjektiv (mehr oder weniger) evident erlangt.

Es gibt also Zusammenhänge, die nur für ein Subjekt Sinn machen. Andererseits gibt es auch Zusammenhänge, die für jedes Subjekt sinnvoll sind und daher für jede Person Sinn machen, weil sie der allgemeinen Erfahrung entsprechen. Es handelt sich dabei also um allgemein gültiges Wissen bzw. um Wissen das für jede Person gültig ist und damit objektiv gültig ist respektive um objektives Wissen.

Der Sinn ergibt sich also in vielen Fällen durch die Sichtweise. Man kann auch sagen: der Gesichtspunkt der eingenommen wird bestimmt den Sinn den man erkennt.

In der Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie geht es oftmals um die Frage des Sinns und zwar um den persönlichen Sinn. Da  die Menschen verschieden sind, ihr Geschmack, ihre Herkunft und ihre Lebensgeschichte verschieden sind und damit ihre Prägung und ihre Interessen verschieden sind, ist auch das, was für die einzelne Person Sinn macht und für sie erstrebenswert ist unterschiedlich.

Daher lässt sich in der Psychotherapie nur beschränkt raten, oder nicht gut raten und empfehlen was zu tun ist, sondern muss die einzelne Person letztlich für sich selbst den persönlichen Sinn und die persönlichen Möglichkeiten und Ziele finden.

Sinn ist etwas persönliches, daher ändert sich auch der Sinn in manchen Bereichen im Laufe des Lebens – der Sinn hängt also von der persönlichen Entwicklung und auch vom persönlichen Entwicklungsstand ab. Was dem jungen Menschen in mancherlei Hinsicht sinnvoll erscheint – erscheint dem älteren, oder alten Menschen – auf der Grundlage seiner Erfahrung und seiner Lebensumstände – nicht mehr unbedingt als sinnvoll und erstrebenswert. Der Sinn hängt also vielfach mit dem persönlichen bzw. individuellen Verstehen bzw. den persönlichen Zielen, Interessen und Werten zusammen.

So wie sich das persönliche Verstehen im Laufe des Lebens entwickelt, entwickelt sich auch der persönliche Sinn.

Sinn hat also mit dem persönlichen Erkennen und daher mit den persönlichen Urteilen zu tun, insofern das Erkennen des Sinns die Folge eines persönlichen Urteils ist. Sehr oft handelt es sich dabei um ein synthetisches Urteil  teils auch um ein analytisches Urteil und manchmal auch um ein kombiniertes Urteil bestehend aus einem synthetischen- und analytischen Urteil.

Wir finden den Sinn nicht in der Natur als „Gegenstand“ der Erfahrung, sondern der Sinn ergibt sich aus der Interpretation der Erfahrung.

Auch in der Medizin stellt man sich manchmal die Frage nach dem Sinn. Beim Auftreten von Krankheiten stellen sich Menschen oftmals die Frage: „Was ist der Grund was ist der Sinn? Warum habe gerade ich diese Krankheit bekommen? Warum erwischt es mich und nicht einen anderen?“ All diese Fragen entspringen aus dem persönlichen Denken und können daher nicht allgemein gültig beantwortet werden.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet kann man den Zusammenhang der einzelnen „Glieder“ der Kette, die insgesamt einen Sinn bilden durch das Schema der Idee erfassen. Es wird dieser Zusammenhang also durch die systematische Einheit der Idee erkannt (vgl. mit Kant Zitat 7). Es wird dieses Erkenntnisobjekt also durch ein regulatives Prinzip erkannt. Dies ist so, weil dieses regulative Prinzip den Zusammenhang der einzelnen Glieder der Kette nach der Analogie der Erfahrung und damit nach einer Regel erklärt (vgl. mit Kant Zitat 26). Damit wird der Zusammenhang dieser Dinge (Erscheinungen /Phänomene) durch diese Regel verständlich und man kann auf dieser Grundlage den Sachverhalt bzw. den Zusammenhang verstehen und erklären.

Sinn auf der Ebene des Geistes

Auf der Ebene des Geistes entsteht der Sinn durch das Denken. Es entsteht hier der Sinn also vor allem durch den sinnvollen Zusammenhang der Gedanken, Vorstellungen und Ideen, Bilder, Erfahrungen, Erlebnisse usf. Es kann hier der Sinn also durch die Ratio somit durch den Verstand und die Vernunft begründet sein – ebenso durch den guten alten Hausverstand.

Sinn auf der Ebene der Psyche

Auf der Ebene der Psyche kann der Sinn durch den Zusammenhang der Erfahrung begründet sein. Ein Mensch oder überhaupt ein höheres Lebewesen hat gewisse Erfahrungen durch die Erlebnisse gesammelt und es erkennt darin unter Umständen einen gewissen Sinn der zum Beispiel für das Überleben oder in sonstiger Hinsicht wichtig ist. Dies kann auch den Zusammenhang der Empfindungen und Gefühle betreffen, etwa in dem Sinn: was bereitet Schmerz, Freude, Angst usf. Auch in der Hinsicht was befördert die Gesundheit der Psyche oder was bewirkt eine Krankheit oder eine psychische Störung etwa eine Depression bis hin zu einer Psychose vom Typ der Schizophrenie oder was mündet in eine Demenz.

Sinn auf der Ebene des Nervensystems

Auf der Ebene des Nervensystems entsteht der Sinn durch den Zusammenhang und den Ablauf bzw. den Übergang der neuronalen Muster ineinander. Es entsteht hier der auf der Ebene des Nervensystems der nicht erkennbare Sinn durch die neuronale Funktion, die zu einer gewissen Aktivität der neuronalen Netzwerke und damit der einzelnen Nervenzellen führt.

Je nach Situation und Sachverhalt geht ein neuronales Muster aus dem anderen hervor, und es ergibt aus dem Zusammenhang und Ablauf in Verbindung mit der Erfahrung ein gewisser Sinn der unter Umständen durch die innere Wahrnehmung und das Denken erkannt und verstanden werden kann. Es ist dies also die Ebene auf der der Zusammenhang zwischen der Materie, dem Geist und der Psyche entsteht – man kann auch sagen: es entsteht hier der Sinn durch die Funktion des Nervensystems – somit auch durch den Zusammenhang der Psyche mit dem Körper und seiner Funktion. Ebenso entsteht der natürliche Zusammenhang zwischen dem Organismus mit den einzelnen Organen bzw. den natürlichen Funktionen, wie sie durch das Vegetative Nervensystem modifiziert, gesteuert und geregelt werden. Falls auf dieser Ebene eine erhebliche Störung auftritt kann es zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit bzw. zu einer gesundheitlichen Störung kommen, die unter Umständen auch infolge der Störung des Sinns (Beispiel: eine Person erkennt in ihrem Leben keinen Sinn mehr und verliert längerfristig die Freude am Leben, am Beruf, an der Arbeit, an der Partnerschaft etc.) eintreten kann.

Daher kann eine Person unter Umständen in eine Sinnkrise geraten die weitere Probleme mit sich bringt.

.

(letzte Änderung 20.02.2024, abgelegt unter: Definition, Begriff, Krankheit / gesundheitliche Störung, philosophische Begriffe, Philosophie)

……………………………………………

weiter zum Beitrag: Sinn – 2. Teil

…………………………………………….

weiter zum Beitrag: Sinn – 3. Teil

……………………………………………..

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert