Urteilen in der Medizin und Psychiatrie (Psychologie)

Das Urteilen in der Medizin und Psychiatrie (Psychologie) basiert auf dem Vergleich von Vorstellungen.

Man kann auch sagen:

Das Vergleichen und Abwägen von Vorstellungen (Ideen) gegeneinander und das darauf folgende Entscheiden heißt Urteilen.

Philosophisch gesprochen kann man daher auch sagen dass das Urteilen in der Medizin und Psychiatrie (Psychologie) auf dem Vergleich von Ideen basiert. Es geht hier also um eine Ponderieren der Ideen im Sinne von Immanuel Kant.

Beim medizinischen und psychologischen  Erkennen bzw. Diagnostizieren werden also Urteile gebildet.

Meist werden synthetische Urteile gebildet, gelegentlich auch analytische Urteile (z.B. ob sich in einer Harnprobe Zucker findet oder nicht.)

Es geht beim Diagnostizieren um das Erfassen und das Beurteilen, ob die relevanten Krankheitszeichen einer gesundheitliche Störung (Krankheit) vorhanden sind oder nicht.

Von den aufgefundenen relevanten Zeichen (Merkmalen) wird sodann durch das Urteil auf das Vorhandensein einer Krankheit oder gesundheitlichen Störung geschlossen.

Es geht also um das synthetische Erfassen und logische Schließen bzw. das Subsumieren, ob eine Einheit / ein Sachverhalt vorliegt oder nicht, daher handelt es sich beim Diagnostizieren in der Regel um synthetische Urteile im Sinne von Immanuel Kant.

Im Gegensatz dazu sind die Urteile in der Mathematik und Geometrie und die Urteile im objektivierbaren Bereich der  Medizin zum Teil analytische Urteile.

Ein Teil der diagnostischen Urteile in der somatischen Medizinbezieht sich nämlich auf Ideen (Vorstellungen), die durch den Nachweis von objektiven Befunden überprüft werden können.

Zum andern Teil beziehen sich die diagnostischen Urteile in der somatischen Medizin, sowie die diagnostischen Urteile in der Psychiatrie und Psychologie, auf  Zeichen bzw. Ideen, die nicht an der Realität durch den Nachweis von „physischen“ Merkmalen geprüft werden können. Daher handelt es sich bei diesen Urteilen bzw. den zugrunde liegenden Vorstellungen (Ideen) um „bloße Ideen“ im Sinne von Immanuel Kant bzw. um „reine Verstandesbegriffe“ unter denen durch reine Synthesis gemäß einer Regel der Einheit andere Begriffe aufgefasst bzw. subsumiert werden. Es handelt sich also bei einem solchen „reinen Verstandesbegriff“ – in der Terminologie von Immanuel Kant um ein „transzendentales Produkt der Einbildungskraft“ (vergl. Kant Zitat 13 letzter Absatz).

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(letzte Änderung 24.12.2017, abgelegt unter: Medizinische Diagnostik, Urteil)

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