Beispiele zur Auffassung

In diesem Beitrag finden Sie Beispiele zur Auffassung

Zuerst ein paar nicht-sprachgebundene Beispiele, gleichsam  Beispiele zur vorsprachlichen  Auffassung, sodann einige sprachgebundene Beispiele zur Auffassung:

Anmerkung: Die nachfolgenden Beispiele, die mit Denken im engeren Sinne verbunden sind, werden in Bezug auf das  Kant Zitat 1 betrachtet, welches da lautet:

        “So fängt denn alle menschliche Erkenntnis mit Anschauungen an, geht von da zu Begriffen, und endigt mit Ideen.”

 

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Beispiel 1 (Stehimpuls)

Eine Person steht in der Nacht im Halbschlaf auf um auf die Toilette zu gehen. In dem Moment wo sie vom Bettrand aufsteht, spannen sich die Muskeln in den Beinen an und kann sie daher stehen. Das heißt der Stehimpuls ist vorhanden.

Diskussion:

Durch die Belastung der Füße/Beine werden die Nervenrezeptoren in den Füßen/Beinen (Fußsohlen, an den Sehnen, Bändern, Muskeln) gereizt und die Information wird an das Rückenmark und Teile des Gehirns weitergeleitet, dadurch kommt es zum Stehimpuls bzw. wird dadurch reflexhaft das Steh-und Gehvermögen möglich.

Wenn man mit dem Reflexhammer die Sehne unterhalb der Kniescheibe beklopft, so wird gleicherweise ein solcher Reflex betreffend die vordere Oberschenkelmuskulatur ausgelöst.

In diesem Fall wurden also “nonverbale Informationen” vom zentralen Nervensystem (Rückenmark und Gehirn) “aufgefasst” und weiter “verarbeitet”.

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Beispiel 2 (ein Beispiel zur Auffassung ohne primär bewußtes Denken)

Eine Person bekommt eine Speise angeboten und empfindet spontan Widerwillen gegen diese Speise,  ohne, dass ihr primär bewusst ist warum sie die Speise nicht mag.

Erst im Nachhinein erinnert sich die Person, dass ihr früher einmal eine gleiche Speise angeboten worden ist und ihr davon im Nachhinein schlecht geworden ist.

Diskussion des Beispiels:

Der Sinneseindruck hat zwar sogleich bewirkt, dass die Person keine “Lust” auf die Speise hatte, jedoch erst später fand die Person heraus warum sie keine “Lust” darauf hatte. Der Sachverhalt lässt darauf schließen, dass durch einen “Datenvergleich” unter Einbeziehung des Gedächtnisses im Ergebnis die “Erkenntnis” erlangt wurde. Man könnte auch sagen im Unbewußten war gespeichert, dass eine solche Speise nicht bekömmlich ist – obwohl wahrscheinlich die aktuell angebotene Speise tatsächlich bekömmlich gewesen wäre. Infolge eines Vorurteils ist die Speise also abgelehnt worden.

In diesem Fall hat die sinnliche Wahrnehmung eine relativ komplexe aktive Verarbeitung der Informationen bewirkt. Man kann sich vorstellen, dass viel von den Informationen, die wir sinnlich wahrnehmen auf diese Art und Weise komplexe zentralnervöse Prozesse auslöst.

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Beispiel 3 (Sonnenblume)

Eine Sonnenblume wendet am Morgen, nach dem die Sonne aufgegangen ist, die Blüte der Sonne entgegen.

Diskussion:

Die Sonnenblume registriert, von wo die Sonnenstrahlen kommen und reagiert in dem sie sich der Sonne zuwendet.

Es handelt sich in diesem Fall um eine sehr einfache und regelmäßig zu beoachtende “Auffassung” bzw. Reaktionsweise, insofern alle Sonnenblumen weitgehend gleich reagieren, wie man auf dem Sonnenblumen Feld sehen kann. Bei uns Menschen ist es interessanterweise auch so, dass oftmals “sonnenblumenartige” Reaktionsweisen der Menschen zu beobachten sind, insbesondere dann, wenn eine kritische Auseinandersetzung mit den aufgenommenen Reizen und Informationen unterbleibt.

Vegleiche dazu auch Kant Zitat 11– Aufklärung

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Beispiel 4 (sympathische und eigenständige Reaktion eines Hundes)

Fall A) Ein Hundhalter reagiert gegenüber einer näher kommenden Person freundlich, der Hund “begrüßt” die Person ebenfalls durch freundliches “Schwanzwedeln”.

Fall B) Ein Hundhalter reagiert gegenüber einer näher kommenden Person mißtrauisch, der Hund reagiert ebenfalls mißtrauisch, knurrt und bellt.

Fall C) Ein Hundehalter begrüßt eine Person zum Schein freundlich, der Hund registriert aber die tatsächliche Gesinnung seines “Herrchens” gegenüber der Person hat und bellt diese an.

Fall D) Natürlich kann es auch vorkommen, dass ein Hund von sich aus eine Person unsympathisch findet (”nicht riechen kann”) und kann es dann sein, dass er diese anbellt obwohl sein “Herrchen” tatsächlich keine Antipathie gegenüber der Person empfindet.

Dieses Beispiel veranschaulicht die synchrone bzw. asynchrone Auffassung von Mensch und Tier (Haustier) und könnte man analoges auch bei zwei oder mehreren Personen inbezug auf die gleiche bzw. verschiedene Auffassung beobachten.

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Beispiel 5 (muskuläre Reaktion ohne körperliche Belastung)

Jemand übt eine Tätigkeit aus, ohne, dass dabei die Schulter-Nacken-Muskeln besonders beansprucht werden. Trotzdem kann es sein, dass die Person als Folge dieser Tätigkeit, die sie unter Zeitdruck und verbunden mit der Angst, die Arbeit nicht ausreichend schnell erledigen zu können durchführt, Muskelverspannungen entwickelt und in dieser Region Schmerzen bekommt. (Anmerkung: natürlich können Schmerzen in dieser Region auch aus anderen Gründen auftreten.)

 Diskussion:

Im Zusammenhang der Tätigkeit kommt es zur übermäßigen Anspannung der Schulter-Nacken-Muskulatur, ohne, dass sich die Person dessen primär bewußt ist, und entwickelt sie im Laufe der Zeit die genannten Beschwerden.

Die “Auffassung” der Information bzw. die Reaktion auf diese Information im weitesten Sinne führt also zu den Beschwerden.

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Beispiel 6 (Erkennen von Lebewesen in der Ferne):

Eine Person sieht in der Ferne eine  Gruppe von vierbeinigen Lebewesen. Infolge der Distanz kann die Person vorerst nicht ausmachen, um was für Lebewesen es sich handelt. Beim Näherkommen erkennt die Person, dass es sich um eine Herde von Ziegen handelt.

Diskussion des Beispiels:

Die Person nimmt die optischen Eindrücke sinnlich wahr (=Anschauungen), schon von früher kennt sie z.B. Rehe, Kühe, Schafe, Ziegen, Hirsche (=Begriffe). Aus diesen Kategorien ”wählt” die Person (unbewußt oder bewußt) zutreffend beim Näherkommen die Kategorie: “Ziegen” aus und stellt fest, dass es sich um eine “Herde Ziegen” (=Idee) handelt. (vergleiche mit Kant Zitat 1)

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 Beispiel 7 (medizinisches Beispiel -Diagnose):

Ein hustender Patient berichtet dem Arzt über die Schmerzen beim Atmen und die zeitliche Entwicklung der Beschwerden. Der Arzt untersucht den Patienten, hört ihn ab, misst die Körpertemperatur, beklopft den Brustkorb und stellt folgende Diagnose fest: Bronchitis bei fieberhaftem Infekt.

Diskussion des Beispiels:

Der Arzt sieht und hört wie der Patient hustet und hört auch dessen Bericht (=Anschauung). Er gelangt damit und infolge der Zusatzuntersuchungen zur Feststellung der Zeichen (der Untersucher gelangt damit also zu den Begriffen der Symptome und den Begriffen der Zeichen/ Befunde). Aus der Feststellung der Symptome und Zeichen (aus den entsprechenden Begriffen) schließt er auf die Diagnose: Bronchitis (= Idee im Bewußtsein des Untersuchers, dass der Patient diese gesundheitliche Störung hat).

(vergleiche mit Kant Zitat 1)

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 Beispiel 8 (medizinisches Beispiel – psychiatrische Diagnose):

Ein Patient berichtet einem Psychiater über seine Beschwerden. Der Patient berichtet über die Schlafstörungen, dass er in der Früh nur mit Mühe aus dem Bett kommt, was füher nicht der Fall gewesen sei, dass er sich nur mit Mühe und Anstrengung konzentrieren kann, dass ihm die Arbeit seit einiger Zeit schwer fällt, dass er lustlos ist usf. Der Psychiater gelangt damit zur Festellung der psychopathologischen Phänomene bzw. zu den diesbezüglichen Begriffen und in weiterer Folge schließt er aus dem Vorhandensein dieser Phänomene (Begriffe) auf die psychiatrische Diagnose: depressive Störung.

Diskussion des Beispiels:

Der Psychiater hört die Angaben des Patienten und sieht auf welche Art und Weise er diese vorträgt (= Anschauung). Infolge der Schilderung der Beschwerden und der Beobachtung, der Art und Weise, wie der Patient die Beschwerden vorträgt, gelangt der Untersucher zur Feststellung von gewissen Phänomenen, dass beim Patienten eine Antriebsstörung vorliegt, dass dieser depressiv ist, dass die Person unter Schlafstörungen leidet (der Untersucher gelangt damit also zu den Begriffen, die für diese Phänomene stehen). Diese Phänomene (Begriffe) geben schließlich den Anlass zur diagnostischen Festellung: depressive Störung (=Idee).

(vergleiche mit Kant Zitat 1)

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Beispiel 9 (”animalisches Beispiel”):

Mehrere Kühen warten am Abend hinter dem Weidezaun auf den Bauer damit sie abgeholt und in den Stall getrieben werden. Aus der Menge der näherkommenden Passanten erkennen die Kühe den herbeikommenden Bauer.

Damit kann man sagen, dass auch diese Kühe in der Lage sind ihre Sinneswahrnehmungen (= Anschauungen) unter “Begriffen” jedenfalls unter einer gewissen ”Verständnis-Kategorie” zu subsumieren (indem sie den Bauer unter den Passanten erkennen).

Dieses Beispiel veranschaulicht wie auch Tiere, zur Auffassung und zu einfachen Denkvorgängen fähig sing.

Anmerkung: Bekanntlich sind manche Tiere zu noch abstrakteren Hirnleistungen fähig, beispielsweise wenn sie ein “Werkzeug” für eine gewisse “Handlung” benützen.

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Beispiel 10 (Blick versus Worte)

“Ein Blick sagt mehr als tausend Worte”, so sagt ein bekanntes Sprichwort.

Tatsächlich zeigt ein “Blick” die wahre Gesinnung manchmal mehr als ”die tausend Worte” die später folgen. Der ”Blick” gewährt durch die Mimik spontane Informationen in ”unverschlüsselter” Form, wogegen man von den gesagten Worten oftmals dasselbe nicht sagen kann.

Diskussion:

Die Auffassung des “Blicks” ist also manchmal wesentlicher als die der “tausend Worte”.

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weiter zum Beitrag: Auffassung

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weiter zum Beitrag: unterschiedliche Auffassung

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weiter zum Beitrag: Qualität der Auffassung

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weiter zum Beitrag: Auffassung des Wesentlichen

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weiter zum Beitrag: Denken

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weiter zur Seite: medizinsche Diagnose – psychiatrische Diagnose

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Zuerst ein paar nicht-sprachgebundene Beispiele, gleichsam  Beispiele zur vorsprachlichen  Auffassung, sodann einige sprachgebundene Beispiele zur Auffassung:

Anmerkung: Die nachfolgenden Beispiele, die mit Denken im engeren Sinne verbunden sind, werden in Bezug auf das  Kant Zitat 1 betrachtet, welches da lautet:

        “So fängt denn alle menschliche Erkenntnis mit Anschauungen an, geht von da zu Begriffen, und endigt mit Ideen.”

 

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Beispiel 1 (Stehimpuls)

Eine Person steht in der Nacht im Halbschlaf auf um auf die Toilette zu gehen. In dem Moment wo sie vom Bettrand aufsteht, spannen sich die Muskeln in den Beinen an und kann sie daher stehen. Das heißt der Stehimpuls ist vorhanden.

Diskussion:

Durch die Belastung der Füße/Beine werden die Nervenrezeptoren in den Füßen/Beinen (Fußsohlen, an den Sehnen, Bändern, Muskeln) gereizt und die Information wird an das Rückenmark und Teile des Gehirns weitergeleitet, dadurch kommt es zum Stehimpuls bzw. wird dadurch reflexhaft das Steh-und Gehvermögen möglich.

Wenn man mit dem Reflexhammer die Sehne unterhalb der Kniescheibe beklopft, so wird gleicherweise ein solcher Reflex betreffend die vordere Oberschenkelmuskulatur ausgelöst.

In diesem Fall wurden also “nonverbale Informationen” vom zentralen Nervensystem (Rückenmark und Gehirn) “aufgefasst” und weiter “verarbeitet”.

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Beispiel 2 (ein Beispiel zur Auffassung ohne primär bewußtes Denken)

Eine Person bekommt eine Speise angeboten und empfindet spontan Widerwillen gegen diese Speise,  ohne, dass ihr primär bewusst ist warum sie die Speise nicht mag.

Erst im Nachhinein erinnert sich die Person, dass ihr früher einmal eine gleiche Speise angeboten worden ist und ihr davon im Nachhinein schlecht geworden ist.

Diskussion des Beispiels:

Der Sinneseindruck hat zwar sogleich bewirkt, dass die Person keine “Lust” auf die Speise hatte, jedoch erst später fand die Person heraus warum sie keine “Lust” darauf hatte. Der Sachverhalt lässt darauf schließen, dass durch einen “Datenvergleich” unter Einbeziehung des Gedächtnisses im Ergebnis die “Erkenntnis” erlangt wurde. Man könnte auch sagen im Unbewußten war gespeichert, dass eine solche Speise nicht bekömmlich ist – obwohl wahrscheinlich die aktuell angebotene Speise tatsächlich bekömmlich gewesen wäre. Infolge eines Vorurteils ist die Speise also abgelehnt worden.

In diesem Fall hat die sinnliche Wahrnehmung eine relativ komplexe aktive Verarbeitung der Informationen bewirkt. Man kann sich vorstellen, dass viel von den Informationen, die wir sinnlich wahrnehmen auf diese Art und Weise komplexe zentralnervöse Prozesse auslöst.

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Beispiel 3 (Sonnenblume)

Eine Sonnenblume wendet am Morgen, nach dem die Sonne aufgegangen ist, die Blüte der Sonne entgegen.

Diskussion:

Die Sonnenblume registriert, von wo die Sonnenstrahlen kommen und reagiert in dem sie sich der Sonne zuwendet.

Es handelt sich in diesem Fall um eine sehr einfache und regelmäßig zu beoachtende “Auffassung” bzw. Reaktionsweise, insofern alle Sonnenblumen weitgehend gleich reagieren, wie man auf dem Sonnenblumen Feld sehen kann. Bei uns Menschen ist es interessanterweise auch so, dass oftmals “sonnenblumenartige” Reaktionsweisen der Menschen zu beobachten sind, insbesondere dann, wenn eine kritische Auseinandersetzung mit den aufgenommenen Reizen und Informationen unterbleibt.

Vegleiche dazu auch Kant Zitat 11– Aufklärung

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Beispiel 4 (sympathische und eigenständige Reaktion eines Hundes)

Fall A) Ein Hundhalter reagiert gegenüber einer näher kommenden Person freundlich, der Hund “begrüßt” die Person ebenfalls durch freundliches “Schwanzwedeln”.

Fall B) Ein Hundhalter reagiert gegenüber einer näher kommenden Person mißtrauisch, der Hund reagiert ebenfalls mißtrauisch, knurrt und bellt.

Fall C) Ein Hundehalter begrüßt eine Person zum Schein freundlich, der Hund registriert aber die tatsächliche Gesinnung seines “Herrchens” gegenüber der Person hat und bellt diese an.

Fall D) Natürlich kann es auch vorkommen, dass ein Hund von sich aus eine Person unsympathisch findet (”nicht riechen kann”) und kann es dann sein, dass er diese anbellt obwohl sein “Herrchen” tatsächlich keine Antipathie gegenüber der Person empfindet.

Dieses Beispiel veranschaulicht die synchrone bzw. asynchrone Auffassung von Mensch und Tier (Haustier) und könnte man analoges auch bei zwei oder mehreren Personen inbezug auf die gleiche bzw. verschiedene Auffassung beobachten.

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Beispiel 5 (muskuläre Reaktion ohne körperliche Belastung)

Jemand übt eine Tätigkeit aus, ohne, dass dabei die Schulter-Nacken-Muskeln besonders beansprucht werden. Trotzdem kann es sein, dass die Person als Folge dieser Tätigkeit, die sie unter Zeitdruck und verbunden mit der Angst, die Arbeit nicht ausreichend schnell erledigen zu können durchführt, Muskelverspannungen entwickelt und in dieser Region Schmerzen bekommt. (Anmerkung: natürlich können Schmerzen in dieser Region auch aus anderen Gründen auftreten.)

 Diskussion:

Im Zusammenhang der Tätigkeit kommt es zur übermäßigen Anspannung der Schulter-Nacken-Muskulatur, ohne, dass sich die Person dessen primär bewußt ist, und entwickelt sie im Laufe der Zeit die genannten Beschwerden.

Die “Auffassung” der Information bzw. die Reaktion auf diese Information im weitesten Sinne führt also zu den Beschwerden.

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Beispiel 6 (Erkennen von Lebewesen in der Ferne):

Eine Person sieht in der Ferne eine  Gruppe von vierbeinigen Lebewesen. Infolge der Distanz kann die Person vorerst nicht ausmachen, um was für Lebewesen es sich handelt. Beim Näherkommen erkennt die Person, dass es sich um eine Herde von Ziegen handelt.

Diskussion des Beispiels:

Die Person nimmt die optischen Eindrücke sinnlich wahr (=Anschauungen), schon von früher kennt sie z.B. Rehe, Kühe, Schafe, Ziegen, Hirsche (=Begriffe). Aus diesen Kategorien ”wählt” die Person (unbewußt oder bewußt) zutreffend beim Näherkommen die Kategorie: “Ziegen” aus und stellt fest, dass es sich um eine “Herde Ziegen” (=Idee) handelt. (vergleiche mit Kant Zitat 1)

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 Beispiel 7 (medizinisches Beispiel -Diagnose):

Ein hustender Patient berichtet dem Arzt über die Schmerzen beim Atmen und die zeitliche Entwicklung der Beschwerden. Der Arzt untersucht den Patienten, hört ihn ab, misst die Körpertemperatur, beklopft den Brustkorb und stellt folgende Diagnose fest: Bronchitis bei fieberhaftem Infekt.

Diskussion des Beispiels:

Der Arzt sieht und hört wie der Patient hustet und hört auch dessen Bericht (=Anschauung). Er gelangt damit und infolge der Zusatzuntersuchungen zur Feststellung der Zeichen (der Untersucher gelangt damit also zu den Begriffen der Symptome und den Begriffen der Zeichen/ Befunde). Aus der Feststellung der Symptome und Zeichen (aus den entsprechenden Begriffen) schließt er auf die Diagnose: Bronchitis (= Idee im Bewußtsein des Untersuchers, dass der Patient diese gesundheitliche Störung hat).

(vergleiche mit Kant Zitat 1)

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 Beispiel 8 (medizinisches Beispiel – psychiatrische Diagnose):

Ein Patient berichtet einem Psychiater über seine Beschwerden. Der Patient berichtet über die Schlafstörungen, dass er in der Früh nur mit Mühe aus dem Bett kommt, was füher nicht der Fall gewesen sei, dass er sich nur mit Mühe und Anstrengung konzentrieren kann, dass ihm die Arbeit seit einiger Zeit schwer fällt, dass er lustlos ist usf. Der Psychiater gelangt damit zur Festellung der psychopathologischen Phänomene bzw. zu den diesbezüglichen Begriffen und in weiterer Folge schließt er aus dem Vorhandensein dieser Phänomene (Begriffe) auf die psychiatrische Diagnose: depressive Störung.

Diskussion des Beispiels:

Der Psychiater hört die Angaben des Patienten und sieht auf welche Art und Weise er diese vorträgt (= Anschauung). Infolge der Schilderung der Beschwerden und der Beobachtung, der Art und Weise, wie der Patient die Beschwerden vorträgt, gelangt der Untersucher zur Feststellung von gewissen Phänomenen, dass beim Patienten eine Antriebsstörung vorliegt, dass dieser depressiv ist, dass die Person unter Schlafstörungen leidet (der Untersucher gelangt damit also zu den Begriffen, die für diese Phänomene stehen). Diese Phänomene (Begriffe) geben schließlich den Anlass zur diagnostischen Festellung: depressive Störung (=Idee).

(vergleiche mit Kant Zitat 1)

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Beispiel 9 (”animalisches Beispiel”):

Mehrere Kühen warten am Abend hinter dem Weidezaun auf den Bauer damit sie abgeholt und in den Stall getrieben werden. Aus der Menge der näherkommenden Passanten erkennen die Kühe den herbeikommenden Bauer.

Damit kann man sagen, dass auch diese Kühe in der Lage sind ihre Sinneswahrnehmungen (= Anschauungen) unter “Begriffen” jedenfalls unter einer gewissen ”Verständnis-Kategorie” zu subsumieren (indem sie den Bauer unter den Passanten erkennen).

Dieses Beispiel veranschaulicht wie auch Tiere, zur Auffassung und zu einfachen Denkvorgängen fähig sing.

Anmerkung: Bekanntlich sind manche Tiere zu noch abstrakteren Hirnleistungen fähig, beispielsweise wenn sie ein “Werkzeug” für eine gewisse “Handlung” benützen.

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Beispiel 10 (Blick versus Worte)

“Ein Blick sagt mehr als tausend Worte”, so sagt ein bekanntes Sprichwort.

Tatsächlich zeigt ein “Blick” die wahre Gesinnung manchmal mehr als ”die tausend Worte” die später folgen. Der ”Blick” gewährt durch die Mimik spontane Informationen in ”unverschlüsselter” Form, wogegen man von den gesagten Worten oftmals dasselbe nicht sagen kann.

Diskussion:

Die Auffassung des “Blicks” ist also manchmal wesentlicher als die der “tausend Worte”.

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