Konzentration

Die Konzentration ist die Ausrichtung auf ein Zentrum oder auf einen Bereich.

Konzentration der Psyche:

Im Hinblick auf die Psyche ist die Konzentration das Vermögen des Bewusstseins sich auf ein Zentrum oder auf einen Bereich auszurichten.

Dabei kann dies ein optisch sichtbares Zentrum sein, somit ein Erkenntnisobjekt das ich visuell sehen kann.

Oder es ist dies ein geistiges Zentrum und damit eine Vorstellung bzw. der Begriff der Idee der im Bewusstsein erscheint (vgl. mit Kant Zitat 7).

In einem derartigen Fall betrifft die Konzentration das „geistige Sehen“ – somit das Denken bzw. den Geist der Person.

Konzentration in Bezug auf optisches Sehen – in Bezug auf geistiges Sehen:

Im zuerst genannten Fall ist die Konzentration mit dem optischen Sehen befasst, im zweit genannten Fall mit dem geistigen Sehen.

Man kann auch sagen, dass in Bezug auf die Psyche bzw. in Bezug auf den Geist die Konzentration das Vermögen zur Zentrierung des Bewusstseins entweder auf einen Bereich der äußeren Wahrnehmung ist oder auf einen Bereich der inneren Wahrnehmung.

Durch die Konzentration kann entweder ein tatsächlich gegebener Erkenntnisgegenstand scharf gesehen werden oder nur ein vorgestellter bzw. nur ein mentaler Erkenntnisgegenstand:

Durch die Konzentration kann also entweder ein tatsächlich gegebener Gegenstand oder nur eine Vorstellung bzw. nur der Begriff der Idee ins Zentrum des Bewusstseins gebracht/gerückt werden.

Konzentration des Geistes – Konzentration auf eine Idee – auf ein Thema – auf eine Idee:

In Bezug auf den Geist der Person ist die Konzentration die Fähigkeit bzw. das Vermögen sich auf ein Thema bzw. auf eine Aufgabe und damit auf eine bestimmte Idee zu konzentrieren.

Es kommt durch diesen Prozess also zur Sammlung der Psyche bzw. des Geistes.

Zum Begriff Konzentration aus Sicht der Philosophie bzw. der Erkenntnistheorie:

Die Konzentration ist entweder auf ein Erkenntnisobjekt gerichtet das mir tatsächlich und damit als Gegenstand schlechthin gegeben ist, oder es ist dies ein Erkenntnisobjekt das mir nur als Begriff der Idee und damit nur als Gegenstand in der Idee gegeben ist (vgl. mit Kant Zitat 7).

Unter dem Blickwinkel des Geistes der Person betrachtet, kann ich den mentalen Vorgang der Konzentration als geistige Konzentration bezeichnen.

Das Phänomen Konzentration beim Menschen und bei höher entwickelten Tieren:

Menschen und höher entwickelte Tiere sind zur Konzentration fähig. Es handelt sich hierbei also um ein natürliches Phänomen – man kann auch sagen, dass es sich bei diesen Lebewesen um ein biologisches Phänomen handelt.

Neuro-biologisch betrachtet beruht die Konzentration auf der Funktion des Nervensystems:

Neuro-biologisch betrachtet beruht das Phänomen der Konzentration auf der Funktion des Nervensystems. Somit kann man aus Sicht der Neuro-Biologie sagen, dass die Konzentration auf der neuronalen Funktion beruht. Dabei steigert die Konzentration die Wahrnehmung und letztlich die angestrebte Aktion.

Dies gilt zum Beispiel auf für die optische Konzentration des Sehen: Man denke etwa an einen Raubvogel der aus großer Höhe die Feldmaus auf der Erde sehen kann und dem es daher gelingt die Beute erfolgreich zu jagen.

Im Hinblick auf eine geistige Leistung kann man sagen, dass in einem derartigen Fall die Konzentration der Person dazu verhilft die Aufgabe mit der sie befasst ist bestmöglich zu lösen, weil sie durch den konzentrierten mentalen Prozess und durch ihr konzentriertes praktisches Vorgehen auf das Ziel bestmöglich ausgerichtet ist.

Auswirkung der Konzentration auf andere Funktionen:

In Bezug auf den Menschen kann man sagen, dass die Konzentration sich harmonisierend auf die körperliche Funktion, die psychische Funktion und auch auf die geistige Funktion auswirkt. Die Konzentration befördert in diesem Sinn die Harmonisierung im ganzen Menschen.

Man kann somit sagen, dass durch die Konzentration Körper, Psyche und Geist betroffen sind bzw. machen sich diesbezügliche Effekte bemerkbar.

Ich kann daher auch sagen, dass die Konzentration sich auf das Ganze – im Sinn des ganzen Individuums auswirkt.

Im Hinblick auf die Funktion des Nervensystems kann man sagen, dass das Ganze der Leistungen bei ausgewogener Konzentration gesteigert wird, wohingegen die Zerstreuung oder eine Störung sich nachteilig auf die Leistung auswirkt.

Demgemäß kann man auch sagen, dass die Störung der Konzentration sich nachteilig auf die neuronale Funktion auswirkt und damit auch auf die angestrebte Leistung bzw. Funktion.

Zum Begriff Konzentration in Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie:

Unter dem Blickwinkel der Psyche kann man von psychischer Konzentration sprechen.

Dabei ist man in der Psychologie primär mit der normalen Konzentration befasst, hingegen in der Psychiatrie und teils auch in der Psychotherapie mit krankheitswertigen Störungen der Konzentration, wie sich diese etwa in Form von gewissen psychopthologischen Phänomenen und auch in Form von ganzen psychischen Symptomenkomplexen beziehungsweise in Form von psychischen Störungen manifestieren.

Auch in der Neurologie ist man bei gewissen neurologischen Störungen mit Störungen der Konzentration befasst.

Auswirkung der Konzentration auf das Bewusstsein und die Bewusstheit:

Die Konzentration als psychisches Phänomen steigert die Bewusstheit und damit auch die des Bewusstsein in verschiedener Hinsicht.

So kann eine psychische Leistung durch die Konzentration auf ein gewisses Thema gesteigert werden.

Auch die Leistungen in Bezug auf sonstige Aktivitäten können durch Konzentration auf die jeweilige Aufgabe gesteigert werden.

Oder es kann die Konzentration auf manch eine Empfindung von Schmerz diesen unter Umständen zur Auflösung bringen, weil damit sich eine gewisse Spannung löst. In anderen Fällen kann die Konzentration das Erlebnis verstärken, was zum Beispiel bei der Angst vorkommen kann. In einem derartigen Fall kann die Angst sich zur Panikattacke steigern.

Man erkennt damit, dass die Konzentration vorteilhafte wie auch nachteilige Wirkungen haben kann, je nach dem auf was sie hingelenkt wird und mit welcher Einstellung sie praktiziert wird.

Die Konzentration sollte nur in gewissen Fällen durch willkürliche Anstrengung erfolgen, weil dies zur Ermüdung führt.

Besser ist es, wenn die Konzentration sich spielerisch und leicht bzw. locker und natürlich auf das Erkenntnisobjekt richtet.

Über Konzentration und Aufmerksamkeit:

Man kann sagen, dass die Konzentration das Vermögen zur Bündelung der Aufmerksamkeit  ist um dadurch etwas zu erreichen bzw. die diesbezügliche Leistung zu steigern.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass die Konzentration die Fähigkeit ist sich auf ein Zentrum auszurichten.

Weiteres zur Konzentration unter dem Blickwinkel der Philosophie bzw. der Erkenntnistheorie betrachtet:

Die Konzentration kann auf ein körperliches Zentrum, also auf ein faktisches Zentrum gerichtet sein. Oder sie kann sich auf ein ideologisches bzw. auf ein geistiges (mentales) Zentrum gerichtet sein.

Im zuerst genannten Fall kann man das Ziel der Konzentration auf der „Ebene der Objekte“, somit auf Grundlage eines Objekts bestimmen.

Man kann in einem derartigen Fall das Zentrum der Konzentration als faktische Einheit erkennen und bestimmen, wohingegen dies im zweit genannten Fall nicht möglich ist. Hier ist das Ziel der Konzentration mir nur als Begriff (der Idee) gegeben bzw. nur als systematische Einheit (der Idee) (vgl. mit Kant Zitat 7).

Während ich das Ziel der Konzentration also im zuerst genannten Fall objektiv gültig und damit allgemein gültig bestimmen, ist dies im zweit genannten Fall nicht möglich. In diesem Fall kann ich das Ziel der Konzentration nur durch den Begriff der Idee erkennen der als (systematische) Einheit in meinem Bewusstsein erscheint, falls ich die entsprechenden Merkmale geistig auffasse.

Ich kann hier das Ziel der Konzentration also nur subjektiv gültig bestimmen, indem ich die Merkmale der Idee vermittelt durch das Schema der Idee geistig auffasse (vgl. mit Kant Zitat 7).

Effekte der Konzentration in der Diagnostik in der körperlichen Medizin: 

In der körperlichen Medizin kann sich etwa der Anatom oder der Pathologe auf ein gewisses Organ oder in der Histologie/Histopathologie auf einen Gewebebereich im histologischen Schnitt/Schnittbild konzentrieren. Oder er kann sich in der Klinik auf ein gewisses klinisches Erscheinungsbild konzentrieren und als Fachperson etwa als Neurologie z. B. subjektiv gültig entscheiden ob eine Migräne oder ein Kopfschmerz vom Typ eines Spannungskopfschmerz vorliegt.

Effekte der Konzentration in der Diagnostik der Psychiatrie und Psychologie:

In der Psychiatrie und in der Psychologie kann ich mich im Rahmen der Diagnostik zum Beispiel auf eine Vorstellung etwa auf ein psychisches Phänomen konzentrieren und durch das Vergleichen der Vorstellungen herausfinden bzw. subjektiv gültig entscheiden ob dieses psychische Phänomen im konkreten Fall vorhanden ist.

In der Diagnostik ist die Konzentration die Ausrichtung des Verstandes auf ein Erkenntnisobjekt.

In jedem Fall ist die Konzentration entweder auf der „Ebene der Objekte“ nützlich um Sachverhalte besser zu erkennen.

Desgleichen ist die Konzentration hilfreich falls der Sachverhalt nur auf Grundlage einer Idee entschieden werden kann.

Bei der Fähigkeit zur Konzentration spricht man in der Psychologie (Psychotherapie) und Psychiatrie vom Konzentrationsvermögen und falls dieses Vermögen gestört ist, so spricht man von einer Konzentrationsstörung.

Konzentration bei einer praktischen Tätigkeit:

Man kann eine praktische Tätigkeit mit geringer oder großer Konzentration ausüben. Dabei bemerkt man, dass der Grad der Konzentration sich auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. Bekannt ist wie in der Natur die Tiere zum Teil mit großer Konzentration bei der Sache sind. So etwa ein Greifvogel der aus großer Höhe den Untergrund beobachtet. Oder eine Katze die eine mögliche Beute beobachtet usf. Es kommt also bei einer derart konzentrierten Tätigkeit zur Sammlung aller Kräfte und Fähigkeiten auf ein Ziel. Dies kann auch bei sonst einer Tätigkeit beobachtet werden. Etwa bei einer künstlerischen Tätigkeit etwa beim Musizieren, beim Tanz, bei Eiskunstlauf usf. Auch bei der Arbeit, beim Zuhören, beim Schachspiel usf. Immer ist die Aufmerksamkeit auf etwas hin ausgerichtet und dabei bestmöglich gesammelt.

Konzentration neuro-biologisch betrachtet:

Bei der Ausübung einer konzentrierten Tätigkeit ist offenbar die neuronale Funktion auf etwas hin ausgerichtet. Es kommt hier also entweder spontan oder beabsichtigt zu einer Ausrichtung der neuronalen Funktion und es befördert diese konzentrierte Aktivität wahrscheinlich die Ausbildung von neuronalen Mustern, insofern diese durch den neuronalen Prozess bestmöglich aufeinander abgestimmt werden.

Aus dem Blickwinkel des Nervensystems betrachtet kann man dazu sagen, dass dabei die neuronalen Programme bestmöglich aufeinander abgestimmt werden.

Auswirkung der Konzentration auf das Lernen:

Beim  Lernen ist eine gewisse Konzentration erfordert. Daher ist das Lernen mit einer gewissen Anstrengung verbunden, weil die lernende Person mit der Materie noch nicht wirklich vertraut ist – bzw. sie diese noch nicht wirklich kennt – sie also diesen Stoff noch nicht gelernt hat. Wenn der Stoff jedoch gelernt worden ist. Falls die Materie also geistig beherrscht wird, dann ist keine große Anstrengung mehr nötig. Dann gelingt etwa die Lösung einer diesbezüglichen Aufgabe mit Leichtigkeit.

Man kann auch sagen, dass es durch die konzentrierte Beschäftigung mit der Materie – also infolge der Praxis und der Übung zur geistigen „Automatisierung“ der mentalen Vorgänge und der praktischen Fertigkeiten gekommen ist. Dieses Geschehen kann als die Frucht des konzentrierten Tuns bezeichnet werden.

Damit hat die Person – sei es ein Kind das konzentriert spielt – sei es ein Schüler in der Schule – oder ein Lehrling – ein Student – oder sonst ein Lernender – durch die konzentrierte Anstrengung – somit als Frucht der Konzentration hat es dies tatsächlich erworben. Nun ist es sein „Eigen“. Egal welche Tun dies betrifft – die Konzentration und das praktische Tun – haben sowohl die praktische Tätigkeit wie auch die geistige Tätigkeit vorangebracht – und verfügt die Person nur über entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Man erkennt damit dass es problematisch ist wenn man glaubt dass man dieses Lernen und sich konzentrieren müssen – sich ersparen kann – in dem man die Lösung der Aufgabe der Künstlichen Intelligenz überlässt bzw. diese Aufgabe auf eine Maschine delegiert.

Konzentration – Auswirkung auf die neuronale Struktur des Nervensystems:

Die intensive Beschäftigung bzw. die konzentrierte Beschäftigung mit einer Materie – wie zuvor am Beispiel des Lernens ausgeführt induziert im Nervensystem infolge der dadurch stimulierten Neuroplastizität die Entwicklung der neuronalen Struktur. Es wird hier also vor allem im Berich der neuronalen Feinstruktur zur positiven Entwicklung beim Individuum kommen. Hingegen wird die Person – die sich dies Anstrengung und Konzentration erspart – keine derart positive Entwicklung erfahren.

Konzentration im Alltag – Yoga und in der Meditation:

Das vorangehend Gesagte betrifft nicht nur das Tun im Alltag sondern auch die Praxis des Yoga und der Meditation.

Konzentration aus Sicht der Psychologie betrachtet:

Aus der Sicht der Psychologie betrachtet ist die Konzentration ein psychisches Phänomen das sowohl als normale Reaktion der Psyche auftreten kann, das unter Umständen jedoch auch nachteilige Folgen nach sich ziehen kann und dann unter Umständen eine Störung der Psyche und somit eine krankheitswertige psychische Störung bewirkt. In diesem Sinn kennt man etwa die Angstreaktion die als Panikattacke bezeichnet wird wenn die Person sich auf die Angst hin konzentriert und diese vermeiden will. In diesem Fall hat also die unvorteilhafte Konzentration ein psychopathologisches Phänomen befördert.

Biologisch betrachtet ist die Konzentration eine Leistung des Nervensystems die im günstigen Fall positive Auswirkungen hat und im negativen Fall – wie am Beispiel der Angstreaktion bzw. der Panikattacke gezeigt wurde unter Umständen auch nachteilige Auswirkungen haben kann.

Grundsätzlich ist die Konzentration mehr oder weniger mit psychischer Spannung (psychischer Anspannung) – man kann auch sagen mit neuronaler Spannung bzw. mit nervlicher Spannung (nervlicher Anspannung) verbunden.

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(letzte Änderung 03.05.2023, abgelegt unter: Definition, Konzentration, Nervensystem, philosophische Begriffe, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, psychiatrischer Begriff, psychologischer Begriff)

pos 1 zuvor 28.01.2023

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