bildgebender Befund

Ein bildgebender Befund ist ein Befund, wie er mit einer bildgebenden Methode erhoben wird.

In der Heilkunde ist ein bildgebender Befund somit ein Befund, wie er in der Medizin zum Beispiel in der Unfallchirurgie oder in der Orthopädie oder in der Neurologie in der Diagnostik erhoben wird.

In diesem Sinn ist zum Beispiel ein Röntgenbefund, oder ein computertomographischer Befund, wie er z.B. mit der Methode der Computertomographie (CCT), oder mit der Methode der Magnetresonanztomographie (MRT), oder mit der Funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) oder mit sonst einer physikalischen Methode (PET Scan usf.) erhoben wird ein bildgebender Befund.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet wird ein bildgebender Befund, falls er deutlich ausgeprägt ist, durch eine bildgebende Einheit erfasst, die de facto objektiv gültig und damit allgemein gültig erkennbar ist. Es wird ein solcher bildgebender Befund also durch ein Erfahrungsurteil und damit objektiv gültig erkannt (Beispiel: deutlich sichtbare Frakturlinie bei einem Knochenbruch). Hier wird der Befund auf Grundlage von objektiver Evidenz erkannt.

Falls der bildgebende Befund jedoch nur durch die Summation der Merkmale/Kriterien – somit nur durch die geistige Analyse und Synthese erkannt werden kann, dann handelt es sich um ein Wahrnehmungsurteil im Sinne von Immanuel Kant und es kann dann ein solcher radiologischer Befund nur subjektiv gültig bzw. nur mehr oder weniger einleuchtend evident und damit nur auf der Grundlage von subjektiver Evidenz erkannt und in der Diagnostik bestimmt werden.

Ein bildgebender Befund erfasst also in gewissen Fällen eine physische bzw. physikalische Einheit damit einen faktischen Befund durch eine faktische Einheit mit einer physischen Methode. Es ist dies also ein Methode, die nach den Methoden der Naturwissenschaft bzw. der Physik arbeitet und die einen allgemein gültigen Befund liefert der als solcher auch objektiv gültig und daher für Jedermann einsehbar demonstriert werden kann.

Man kann auch sagen: hier ist ein allgemein gültiger Beweis möglich.

In anderen Fällen kann die diagnostische Einheit jedoch nicht physisch bzw. physikalisch allgemein gültig festgestellt werden und handelt es sich sodann um einen nur subjektiv gültigen Befund bzw. um einen subjektiven Befund.

In diesem Sinn erfasst man etwa in Grenzfällen in der Histopathologie* oder in der Zytologie* subjektiv gültige Befunde

und ebenso etwa in der Psychologie und in der Psychiatrie subjektiv gültige psychische Befunde nach den Methoden der Psychologie bzw. nach den Methoden der Psychopathologie auf der Grundlage der Phänomenologie.

Man kann auch sagen, dass es sich hierbei um phänomenologische Befunde handelt.

Und man erkennt – philosophisch bzw. erkenntnistheoretisch betrachtet – dass eine solche diagnostische Einheit durch eine systematische Einheit erfasst wird, wohingegen eine bildgebende Einheit im Sinne einer faktischen Einheit durch eine faktische Einheit erfasst wird.

Weil es sich bei einem physischen bildgebenden Befund um einen ganz anderen Befund als bei einem psychischen Befund bzw. bei einem psychiatrischen Befund handelt, sollte man, die aus diesem Unterschied resultierenden Konsequenzen in der Praxis und in der Wissenschaft, insbesondere in der Psychiatrie (Forensischen Psychiatrie) und daher auch in der Biologischen Psychiatrie beachten, weil man ansonsten in Probleme und in Widersprüche gerät (-> Weiteres dazu hier)

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Hinweis:

Weiteres zur Thematik bildgebender Befund in meinem Buch:

Diagnostik, Klassifikation und Systematik in Psychiatrie und Medizin 

erschienen im Verlag tredition im April 2019

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(letzte Änderung 08.11.2019, abgelegt unter: Befund, Medizin, Psychiatrie, Psychologie, Diagnostik, Definition)

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