körperlich bedingt

Körperlich bedingt ist eine gesundheitliche Störung, wenn diese durch eine körperliche Ursache bedingt  ist.

Dabei kann es sich bei der gesundheitlichen Störung um eine Störung handeln, die primär den Körper betrifft. In diesem Fall ist die gesundheitliche Störung (Krankheit) eine körperliche Krankheit. Oder es betrifft die gesundheitliche Störung primär die Psyche. In diesem Fall ist es eine krankheitswertige psychische Störung. Schließlich gibt es auch gesundheitliche Störungen, die etwa in gleichem Ausmaß den Körper und die Psyche betreffen und man spricht dann unter Umständen von einer psychosomatischen Störung.

Es gibt körperliche gesundheitliche Störungen (Krankheiten) bei denen man die Ursache und damit die Kausalität der gesundheitlichen Störung allgemein gültig bestimmen kann.

Dies ist etwa bei der einer Tuberkulose oder bei einer Meningokokkenmeningitis der Fall.

Andererseits gibt es viele gesundheitliche Störungen bei denen man die Ursache nicht im Sinn einer tatsächlichen Ursache allgemein gültig bestimmen kann. Dies trifft z.B. auf die Einheit Migräne zu. Man kann bei dieser gesundheitlichen Störung nicht allgemein gültig entscheiden, ob diese etwa durch eine vaskuläre Ursache hervorgerufen wird oder durch eine Ursache, wie diese durch eine Entzündungstheorie oder durch eine sonstige Theorie zu erklären ist. Auch bezüglich des Spannungskopfschmerzes und vielen anderen Funktionsstörungen und funktionellen Störungen kann man die Ursache der gesundheitlichen Störung nicht allgemein gültig bestimmen. Mit anderen Worten: man kann in der Medizin in vielen Fällen nicht auf der Ebene der körperlichen Fakten erkennen und allgemein gültig bestimmen durch was die gesundheitliche Störung hervorgerufen wird.

Auch in der Psychiatrie kann man die Ursache der psychischen Störung in der Regel nicht allgemein gültig erkennen und bestimmen und auf dieser Grundlage die Störung als solche allgemein gültig diagnostisch bestimmen, sondern man denkt sich bei gewissen psychischen Störungen, dass es gewisse körperliche Ursache gibt, die diese hervorruft. So stellt man sich etwa vor, dass die psychische Störung vom Typ der Schizophrenie durch eine Störung auf der Ebene der Rezeptoren auf der Nervenzelloberfläche bedingt wird, oder dass eine Depression durch den Mangel an Botenstoffen (Transmittern) hervorgerufen wird.

Im konkreten Fall kann man jedoch eine solche psychische Störungen und auch deren Ursache nicht durch biologische Parameter bestimmen. (-> Weiteres dazu auf Poster 6: Diagnosis in Psychiatry – the Role of Biological Markers – an investigation in the light of Immanuel Kant`s philosophy)

Es ist also nicht möglich allgemein gültig und damit objektiv gültig zu entscheiden, ob eine solche gesundheitliche Störung körperlich bedingt, psychisch bedingt oder durch eine sonstige Ursache bedingt ist.

All diese Vorstellungen bzw. all diese Theorien kann man im konkreten Fall nur auf der Ebene der Vorstellungen subjektiv gültig überprüfen und nur subjektiv gültig abschätzen was in welchem Umfang kausal ist. Die Kausalität kann man also bei derartigen gesundheitlichen Störungen nur subjektiv evident bzw. nur scheinbar evident erkennen. Es handelt sich hierbei also um subjektive Evidenz und nicht um objektive Evidenz.

Es ist also nur bei den gesundheitlichen Störungen, die auf ein körperliches Faktum in Sinn einer conditio sine qua non (lat. = „Bedingung ohne die nicht“) zurückgeführt werden können möglich die gesundheitliche Störung bzw. die Krankheit und damit auch die Ursache derselben allgemein gültig zu bestimmen.

Man erkennt damit, dass man in der Medizin nur einen Teil der medizinischen Diagnosen und deren Ursachen allgemein gültig bestimmen kann. Wohingegen man die anderen gesundheitlichen Störungen in der Medizin etwa die Einheit Vegetative Dystonie, oder die Einheit Fibromyalgie und viele andere gesundheitliche Störungen nur auf der Grundlage einer Idee bzw. nur auf der Grundlage einer projektierten Einheit und damit nur auf der Grundlage eines Konzepts angenähert erkennen kann.

Auf die gleiche Art und Weise kann man auch in der Psychiatrie, in der Psychosomatik, in der Alternativmedizin, in der Homöopathie und in anderen Bereichen die Ursache nur durch ein Konzept bzw. nur durch eine nicht „physisch“ überprüfbare Theorie erkennen und diese damit nicht wirklich objektiv gültig bestimmen, weil man ein solches Konzept nicht auf ein Faktum zurückführen und auf dieser Grundlage allgemein gültig bestimmen kann.

Es gilt also für viele Diagnosen in der Medizin und es gilt dies praktisch für alle psychiatrischen Diagnosen insofern man bei diesen nicht allgemein gültig erkennen und allgemein gültig entscheiden kann, ob sie körperlich bedingt, psychisch bedingt oder sonstwie bedingt sind.

All dies kann im konkreten Fall von der erkennenden Person nur auf der Grundlage einer Idee angenähert und damit nur beschränkt erkannt werden (vgl. mit Kant Zitat 3a).

Dies ist nicht nur für die Praxis sondern auch für die Wissenschaft von Relevanz (-> Weiteres dazu auf Poster 3: PROBABILITY IN MEDICINE AND IN PSYCHIATRY – IN THE LIGHT OF IMMANUEL KANT`S PHILOSOPHY).Und es ist dies auch bei der Erstattung eines Gutachtens in der Medizin und in der Psychiatrie von Relevanz.

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(letzte Änderung 02.05.2017, abgelegt unter: Alternativmedizin, Definition, Gutachten, Kausalität, Medizin, Psychiatrie, Psychosomatik, Ursache)

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