Merkfähigkeit

Die Merkfähigkeit ist die Fähigkeit sich etwas zu merken.

Es ist die Merkfähigkeit also das Vermögen einen Inhalt im Gedächtnis zu behalten.

Man kann auch sagen: die Merkfähigkeit ist das Vermögen den Inhalt ins Gedächtnis aufzunehmen und dort – wie in einem Speicher – zu bewahren.

Dabei bilden die Merkfähigkeit und die Erinnerungsfähigkeit die wesentlichen Teil-Funktionen der Gedächtnisfunktion.

Anmerkung: anstelle von der Merkfähigkeit spricht man auch vom Merken.

Psychologisch betrachtet ist die Merkfähigkeit die Fähigkeit einen Inhalt der im Bewusstsein mehr oder weniger präsent war im Gedächtnis zu behalten, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt durch die Assoziation wieder zu erinnern. Die Merkfähigkeit ist also ein psychisches Phänomen zu dem eine Person oder sonst ein höheres Lebewesen fähig ist. Es ist die Merkfähigkeit also ein Vermögen der Psyche – man kann auch sagen ein geistiges Vermögen und damit eine wesentliche Voraussetzung für die kognitiven Funktionen. Daher ist die intakte Merkfähigkeit eine wesentliche Voraussetzung des intakten Geistes der Person.

Neurobiologisch betrachtet ist die Merkfähigkeit die Fähigkeit neuronale Muster im Nervensystem zu bilden, die zu einem späteren Zeitpunkt in diesem komplexen Organ wieder reaktiviert werden können. Es ist dies also eine spezielle neuronale Funktion zu der das Nervensystem, insbesondere das zentrale Nervensystem und hier vor allem das Gehirn fähig ist.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet wird die Merkfähigkeit durch den mentalen Prozess geleistet der durch eine Synthese oder man kann daher auch sagen durch einen integrativen mentalen Prozess einen gewissen Inhalt im Gedächtnis bildet. Diese Leistung wird durch den Begriff der Idee erfasst, wenn eine Person über dieses Vermögen verfügt (vgl. mit Kant Zitat 7). Es handelt sich somit bei der Merkfähigkeit – erkenntnistheoretisch betrachtet – um eine systematische Einheit (vgl. mit Kant Zitat 7). Man kann auch sagen durch diese systematische Einheit werden die Merkmale durch die geistige Synthese vermittelt durch das Schema der Idee erfasst (vgl. mit Kant Zitat 7).

Psychiatrisch betrachtet kennt man verschiedene Ursachen die zu einer Beeinträchtigung der Merkfähigkeit führen. Diese Störungen in der Merkfähigkeit können sich  und in der Form von unterschiedlichen psychischen Störungen manifestieren. Die Merkfähigkeit kann entweder funktionell bedingt oder organisch bedingt beeinträchtigt sein. So kennt man etwa die Störung in der Merkfähigkeit, die durch einen psychischen Komplex beeinträchtigt ist, wie dies etwa im Rahmen einer Neurose vorkommt. Oder es kann die Merkfähigkeit im Rahmen einer Depression auf eine reversible Art und Weise beeinträchtigt sein, oder es ist die Merkfähigkeit im Rahmen einer Psychose vom Typ einer Schizophrenie beeinträchtigt oder infolge einer sonstigen psychischen Störung etwa durch einen Rausch. In diesem Sinn kennt die organisch bedingten Merkfähigkeitsstörungen wie sie in Folge von akuten Funktionsstörungen oder in Folge chronisch voranschreitenden hirnorganischen Abbauvorgängen etwa bei einer Demenz vom Typ einer Alzheimerkrankheit oder bei anderen Hirnabbauerkrankungen auftreten, wo es infolge des Abbaus/Verlust von Nervenzellen zur Störung in der neuronalen Funktion kommt. Schließlich kennt man auch die Merkfähigkeitsstörungen wie sie im Rahmen einer geistigen Behinderung etwa als Folge einer beeinträchtigten Entwicklung des zentralen Nervensystems (Beispiel: gestörte intrauterine Embryogenese) oder im Rahmen einer Hirnschädigung etwa durch eine Infektionskrankheit mit Hirnbeteiligung in der Kindheit (Beispiel: virale Menigoenzephalitis) aufgetreten ist.

Eine Merkfähigkeitsstörung führt in vielen Fällen zu einer Störung in der Orientierung also zu einer Orientierungsstörung und zu sonstigen psychopathologischen Phänomenen.

In diesem Sinn kann die Merkfähigkeitsstörung durch eine unterschiedliche Ätiologie bedingt sein. Oder man kann auch sagen die Kausalität der Merkfähigkeitsstörung kann verschieden sein, es kann diese durch einen einzelnen Faktor bedingt sein, oder es kann die Ursache der Störung der Merkfähigkeit eine komplexe Kausalität im Sinn einer komplexen Ursache sein.

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(letzte Änderung 07.11.2020, abgelegt unter Gedächtnis, Psychiatrie, Psychologie, psychische Störung)

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