Stimmung

Die Stimmung ist das psychische Phänomen das den Hintergrund des Erlebens tönt und damit weitgehend bestimmt.

Dabei wird dieses Geschehen von diversen Faktoren konstituiert.

Von der momentanen Situation: den Sinneseindrücken bzw. der Sinneswahrnehmung, vom Gedächtnis bzw. der früheren Erfahrung und vielem anderen mehr.

Die Stimmung ist das was die Sache/die Erfahrung/die Erinnerung angenehm oder unangenehm macht.

Daher ist beim Menschen die Stimmung das psychische Phänomen das wesentlich sein momentane Befindlichkeit bestimmt.

Dabei kann man die Grundstimmung von der situativen Stimmung unterscheiden.

Wobei die Grundstimmung wesentlich das Gemüt der Person bestimmt.

 

In diesem Sinn kann man die Stimmung durch einzelne Gefühle bzw. durch einzelne Befindlichkeiten näher charakterisieren bzw. diese gemäß der jeweiligen Situation detaillierter beschreiben (Zum Beispiel, dass die Person sich in Bezug auf ihre Gestimmtheit – in der Regel – durch Gelassenheit auszeichnet, sie bei gewissen Themen oder bei gewissen Reizen allerdings recht heftige Gemütsreaktionen zeigt. Eine andere Person fällt durch ihre Unsicherheit und Ängstlichkeit auf. In diesem Sinn kann man die Gemütseigenheiten der unterschiedlichen Personen beschreiben – wobei hier im die Stimmung wesentlich den Sachverhalt charakterisiert.

Daher kann man berechtigt sagen, dass die Stimmung wesentlich das Befinden der Person bestimmt.

Sowohl im Hinblick auf den Körper (körperliche Befindlichkeit), wie auch im Hinblick auf die Psyche (psychische Befindlichkeit).

Man kann auch sagen, dass die Stimmung wesentlich das momentane Erleben bestimmt, weil dieses psychische Phänomen gleichsam dem Ganzen einen gewissen „Anstrich“ – bzw. eine gewisse Farbe – respektive eine gewisse Tönung verleiht.

Ebenso kann man sagen: Die Stimmung ist der Zustand des Fühlens auf dessen Grundlage die Befindlichkeit und in weiterer Folge die Vorstellungen bzw. die Gedanken im Bewusstsein der Person entstehen.

Somit ist es zutreffend zu sagen, dass das Denken der Person wesentlich durch die vorherrschende Stimmung respektive durch die Grundstimmung beeinflusst wird.

Womit deutlich wird, dass die Stimmung wesentlich das Befinden, das Erleben und damit auch die Inhalte des Denkens bestimmt.

Demgemäß kann ein und dieselbe Person die „Welt“ – je nach dem – je nach dem wie sie gestimmt ist – unterschiedlich erleben, je nach dem: als positiv oder als negativ.

Daher kann man sagen, dass die Stimmung dem Ganzen eine persönliche Wertung zuordnet.

Wenn man das Ganze der Psyche durch die Zergliederung in die verschiedenen bzw. in die unterschiedlichen psychischen Phänomenen zerlegt, dann kann man eine Grundstimmung erkennen auf der die weiteren psychischen Phänomene erlebt werden. Damit wird deutlich wie wesentlich und wie zentral die Grundstimmung für das Lebensgefühl der Person ist.

Ausgehend von dieser Grundstimmung kann sich das momentan vorhandene Gefühl in ein anderes Gefühl entwickeln bzw. verwandeln.

Dabei bezeichnet man die Veränderung der Stimmung bzw. die des Gefühls in ein anderes als Folge der Emotion wenn es dabei zu einer massiven Änderung der Gestimmtheit kommt.

Das heißt dass die Emotion die Kraft ist die die Stimmung verändert.

 

Unterschiedliche Stimmungen:

Die Stimmung bzw. Grundstimmung kann neutral sein, sie kann ausgeglichen sein, sie kann positiv getönt sein, sie kann negativ getönt sein, sie kann heiter, gelassen, fröhlich, ernst, bedrückt oder negativ, pessimistisch bzw. depressiv sein. Die Stimmung kann also von einem Extrem ins andere übergehen bzw. wechseln. Man kennt etwa den Übergang der Stimmung bei der Manie in die Depression bei der es zu einem massiven Umschlag der Stimmung kommt.

 

Psychologisch betrachtet handelt es sich bei der Stimmung um das psychische Phänomen das das gemütsmäßige Erleben betrifft. Wenn die Stimmung im Rahmen einer psychischen Störung krankheitswertig beeinträchtigt ist, dann handelt es sich dabei um ein psychopathologisches Phänomen.

 

Neuro-biologisch betrachtet entsteht die Stimmung vor allem durch neuronale Aktivität im Limbischen System und im Kortex des Gehirns. Man kann auch sagen, dass die neuronale Aktivität in diesen neuronalen Netzwerken wesentlich die Befindlichkeit des Individuums im momentanen Zustand bestimmt. Dabei wird die Aktivität dieser Nervenzellen durch die situative Einflüsse  modifiziert.

Bildgebend betrachtet korreliert die Stimmung mit gewissen Aktivitätszuständen die sich in bestimmten Gehirnarealen durch die Farbdarstellung manifestiert. Dabei kann die Aktivität dieses Bereichs des zentralen Nervensystems durch die Methode der Funktionellen Magnetresonanztomographie im Sinn einer dynamischen bildgebenden Einheit aufgezeigt werden.

Erkenntnis-theoretisch bzw. philosophisch betrachtet wird die Stimmung durch den Begriff einer Idee erfasst (vgl. mit Kant Zitat 7). Es handelt sich also bei dieser Einheit um eine systematische Einheit und es ist dieser Begriff ein regulativer Begriff, weil es sich bei dieser Idee um eine bloße Idee im Sinn von Immanuel Kant handelt (vgl. mit Kant Zitat 4).

Die Stimmung ist im Alltag ganz wesentlich, weil sie das Wohlbefinden der Person weitgehend bestimmt und es ist daher die Stimmung auch in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) ein wesentliches psychisches Phänomen bzw. ein wesentliches psychopathologisches Phänomen das auch in diagnostischer Hinsicht von großer Bedeutung ist.

In der Psychiatrie ist die Stimmung bzw. die Beeinträchtigung der Stimmung vor allem bei der Depression und bei der Manie von vorrangiger Bedeutung und überhaupt bei allen psychischen Störungen mit einer ausgeprägten affektiven Störung. Man findet allerdings auch bei kognitiven Störungen oftmals eine Beeinträchtigung der Stimmung und es ist daher die Stimmungsstörung auch bei der Schizophrenie, insbesondere beim Wahn bzw. bei der Paranoia, auch beim Organischen Psychosyndrom (OPS) und in der Regel weniger ausgeprägt bei der Demenz von Bedeutung. Es kommen also Störungen in der Stimmung praktisch bei allen psychischen Störungen und damit auch bei allen Psychosen mehr oder weniger ausgeprägt vor und man findet auch wesentliche Störungen in der Stimmung bei den psychischen Störungen die man als Neurosen bzw. den Persönlichkeitsstörungen bezeichnet.

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(letzte Änderung 30.12.2023, abgelegt unter: Definition, fühlen, Gemüt, Psyche, Psychologie, Psychiatrie)

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