psychische Entspannung

Die psychische Entspannung ist die Entspannung der Psyche.

Weil der Mensch ein Ganzes ist, geht die psychische Entspannung mit der körperlichen Entspannung und auch mit der geistigen Entspannung einher.

Für die psychische Entspannung ist die Akzeptanz der Spannung wesentlich:

Für die psychische Entspannung ist die Akzeptanz der Spannung wesentlich, nämlich so wie sie gerade ist (vgl. mit Osho Zitat 11a und mit Osho Zitat 17b2).

Man kann auch sagen, dass das Loslassen der Spannung zur Entspannung führt bzw. kommt es dadurch zur Entspanntheit/Gelöstheit/Ungezwungenheit/inneren Ruhe – also zur Gelassenheit und inneren Freiheit.

Der mentale Prozess der zu diesem Ausgleich führt, bewirkt also das Nachlassen der psychischen Spannung und ebenso das der körperlichen Spannung.

Aus Sicht der Psycho-Hygiene betrachtet kann man sagen, dass die psychische Entspannung die Folge der Katharsis ist, die auf diesem Weg durch die Abreaktion zur Reinigung der Seele führt.

Neurobiologisch betrachtet kann man sagen dass die psychische Entspannung mit einer Änderung in der neuronalen Funktion einhergeht. Durch die psychische Entspannung kommt es also zur Änderung in der neuronalen Aktivität die wahrscheinlich zu einem Abbau von elektrischen Spannungszuständen – also zur Änderung von neuronalen Potentialen im Nervensystem führt und dadurch die psychische und körperliche Entspannung bewirkt. Es werden hierbei im Rahmen des Durchlaufen des neuronalen Prozesses wahrscheinlich also Potenzialdifferenzen in den neuronalen Netzwerken vermindert, die psychisch betrachtet mit dem Nachlassen der psychischen Spannung und der körperlichen Spannung einhergehen. In diesem Sinn kann man sich vorstellen dass auch im Schlaf, insbesondere im erholsamen Nachtschlaf, teils auch im Tagtraum/in der Trance und in anderen Zuständen in denen die psychische Spannung nachlässt – biologische Vorgänge im Sinn eines teilweisen oder weitgehenden reset im Nervensystem stattfinden die die Entspannung befördern bzw. bewirken (genannt seien hier auch die Praxis des Yoga und der Mediation  – oder – wie schon oben erwähnt – die Bewegung im Freien oder sonstige entspannende Aktivitäten in der Freizeit/Sport/Musizieren/Wandern in der Natur usf.)

Es ist die psychische Entspannung also die Folge des inneren Loslassens der Gedanken/Vorstellungen/Sorgen oder unter Umständen die Folge der Lösung/Wegfindung für ein anstehendes Problem und es hängt diese Entspannung der Psyche auch mit der Entspannung des Körpers einher insofern man weiß dass gewisse körperliche Anwendungen und damit einhergehende Erfahrungen (Massage/Saune/körperliche Aktivitäten/Gehen/sich in der frischen Luft bewegen/Spazieren/Schwimmen/Baden etc.) die psychische und die körperliche Entspannung befördern und dadurch die Befindlichkeit positiv beeinflusst wird.

Wenn man die Dinge akzeptiert, wie sie sind, dann lässt in vielen Fällen die psychische Spannung und auch die körperliche Spannung nach und es tritt die mehr oder weniger ausgeprägte Entspannung ein.

Oder die psychische Spannung und auch die körperliche Spannung lässt nach, weil man sich nicht mehr in die „falsche Richtung“ bemüht, eben weil man den Sachverhalt zutreffend erkannt hat einen anderen Weg gewählt hat.

Wir haben im Alltag einen großen Bedarf an psychischer Entspannung und auch an körperlicher Entspannung weil sich im Leben infolge der Erlebnisse und Aktivität ständig Spannung aufbaut.

Im Alltag strengen wir uns an, und es baut sich dabei die psychische Spannung auf und es steigt damit auch die körperliche Spannung. Ja, es können dadurch bedingt geradezu krampfartige Zustände auftreten (Verspannungen im Schulternackenbereich/im Bereich des unteren Rückens/im Kopfbereich usf.)

Das Loslassen der psychischen Spannung ist allerdings leichter gesagt als getan, weil wir gewohnheitsmäßig im angespannten Zustand verharren.

In Folge der langzeitmäßigen Anspannung ist es zur Konditionierung  gekommen. Es hat sich damit also eine chronisch angespannte Haltung entwickelt, die nicht sofort nachhaltig aufgegeben werden kann. Nur langsam kann dieses Aufgeben befördert und unterstützt werden.

Das heißt man kann zwar „wollen“, dass man sich entspannt, allein dieses Wollen führt noch nicht zur Entspannung. Eben, weil die gewohnheitsmäßige Anspannung – man könnte – biologisch betrachtet – sagen – als neuronales Muster im Nervensystem fortbesteht das nicht willkürlich modifiziert werden kann. Man kann auch sagen, dass sich im Laufe der Zeit diesbezüglich eine neuronale Funktionsstörung aufgebaut bzw. entwickelt hat.

Daher ist man nicht leicht in der Lage sich zu entspannen. Die Gefahr ist groß, dass hier künstliche Entspannungsmittel („Lösungsmittel“ wie: Alkohol, Zigaretten (Nicotin), und sonstige psychotrope Mittel (Tranquilizer) also spannungslösende Mittel bis hin zu Drogen im engeren Sinn (Cannabis, Heroin, Kokain usf.) eingesetzt werden damit es dadurch zur Entspannung kommt.

Verständlicherweise führt der Konsum derartiger Mittel schnell eine Sucht.

Bezüglich der natürlichen Entspannung kann man also sagen, dass man diese kultivieren bzw. wieder reaktivieren und in gewisser Hinsicht wieder lernen muss. Mit anderen Worten: die Fähigkeit zur Entspannung soll also durch verschiedene aktive und passive Unternehmungen kultiviert werden um dadurch die Entspannung zu befördern.

Es bedarf also, um sich zu entspannen einer gewissen Kultur der Entspannung, damit diese Fähigkeit wieder auf natürliche Art und Weise ausreichend in Gang kommt.

An und für sich entspannt sich der Mensch in der Freizeit und auch im Schlaf. Aber wie gesagt, es können sich hierbei psychische Störungen entwickeln und es ist die Fähigkeit zur Entspannung sodann eingeschränkt bzw. gestört.

Man sollte also, wenn möglich die Entspannung generell befördern bzw. die Praxis der Entspannung praktizieren. Es handelt sich dabei also um ein Lernen das eine schrittweise Dekonditionierung bewirkt.

In der ärztlichen Praxis kann die Entspannung durch verschiedene Faktoren befördert werden. Schon das aufklärende, erläuternde ärztliche Gespräch das zum richtigen Verstehen beiträgt, wird sich in dieser Hinsicht positiv auswirken. Weil damit das Entstehung der Beschwerden verständlich wird und damit das weitere schädliche Verhalten vermieden werden kann.

Weiters kann durch verschiedene passiv verabreichte Behandlungsformen (Massage, Umschläge etc.) – wie sie etwa auch in Wellness Einrichtungen und auf Kuren verabreicht werden ein Stück weit geholfen werden.

Gegenüber dieser zuletzt genannten Hilfe von „außen“ kann man die Hilfe von „innen“ unterscheiden.

Wie erwähnt wird die Entspannung durch das richtige Verständnis befördert. Sodann auch durch die regelmäßig praktizierte Entspannung durch Bewegung (regelmäßiges Spazieren gehen, Abendspaziergang, überhaupt ausreichend Bewegung nach Möglichkeit schon während der Arbeitszeit über die Stiege gehen – nicht den Lift benützen). Nach Möglichkeit kleine Strecken zu Fuß gehen etc. Man sollte wenn möglich jede Gelegenheit nützen, weil die körperliche Bewegung nicht nur zur Beförderung der Entspannung, sondern auch sonst in vielerlei Hinsicht gesund und hilfreich ist.

Des Weiteren gibt es die verschiedenen Möglichkeiten zur Beförderung der Entspannung wie sie durch Methoden der Psychotherapie angeboten werden bis hin zum Yoga und zur Meditation bzw. durch andere Verfahren.

Im Zustand des reinen Bewusstseins wird die tiefste psychische Entspannung erreicht.

Psychische Entspannung in Abhängigkeit vom Bewusstsein:

Man weiß aus der eigenen Erfahrung und auch aus der klinischen  Erfahrung im Schlaflabor dass mit dem natürlichen Schlaf die mehr oder weniger tiefe psychische Entspannung eintritt.

Dabei spielt der Aktivierungszustand der Psyche und damit das Stadium des Bewusstseins eine wesentliche Rolle.

Demgemäß kann man sagen, dass in den unterschiedlichen Stadien des Bewusstseins je eine unterschiedliche psychische Spannung/psychische Anspannung vorherrschend ist – die im Normalfall des natürlichen Schlafes in Richtung psychische Entspannung geht. Unter diesen Schlafstadien kennt man etwa den REM Schlaf in dem bevorzugt die Träume auftreten. Oder man kennt aus Erfahrung im Schlaflabor auch das Stadium des Tiefschlafs an das keine Erinnerung besteht. In diesem Sinn gibt es unterschiedlich tiefe Schlafstadien die auch mit unterschiedlichen psychischen Spannungs- und Anspannungszuständen einhergehen.

Das bewusste Loslassen befördert die psychische Entspannung:

Wenn man im Halbschlaf den Gedanken aktiv folgt – hier also der mentale Prozess durch die bewusste Überlegung fortgesetzt wird – wie dies aus dem Zustand des Wachbewusstseins bekannt ist – dann verhindert dies das tieferwerden der  psychischem Entspannung. Man bleibt dann gleichsam auf dieser Stufe der psychischen Aktivität fixiert.

Wenn jedoch der auftauchende Gedanke/die Vorstellung passiv und indifferent beobachtet wird – wenn die Vorstellung also im Sinn der passiven Achtsamkeit nur beobachtet wird – dann  befördert dies die schrittweise psychische Entspannung.

Psychologisch betrachtet kann man sagen, dass in diesem Fall die Assoziation unterbleibt und dem gemäß die Entspannung der Psyche voranschreitet – also der Prozess des Denkens zum Stillstand kommt (vgl. mit Patanjali Zitat 1).

 

Bekanntlich wird diese Praxis im Yoga und in der Meditation bewusst kultiviert – und kann man dies natürlich ebenso kultivieren wenn man im Bett liegt und den Fluss des eigenen Denkens passiv beobachtet (vgl. mit Patanjali Zitat 1).

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(letzte Änderung 20.09.2022, abgelegt unter Begriff, psychologischer Begriff, Definition, Medizin, Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation, Nervensystem, Psyche, Psychiatrie, psychische Störung, Psychologie, Psychosomatik, Psychotherapie, Spannung-Entspannung)

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