Erleben

Erleben resultiert aus der Wahrnehmung des eigenen Bewusstseins.

Es ist dies also das Resultat der bewussten Wahrnehmung des eigenen Seins entweder im Zustand des Wachbewusstseins. oder im Traumbewusstsein.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass dies das Erleben im wachen Zustand ist oder das Erleben wie es im Schlaf, oder im Halbschlaf oder in sonst einem Zwischenstadium des Bewusstseins bzw. in einem sonstigen Zustand der Psyche sich ereignet.

 

Erleben bei Mensch und Tier:

Der Mensch als Lebewesen erlebt sein Sein in Bezug auf die Psyche als psychisches Phänomen.

In Bezug auf den Körper als körperliches Phänomen und in Bezug auf seinen Geist als geistiges Phänomen.

 

Analog erleben Tiere – gemäß der Beschaffenheit ihres Nervensystems den Zustand ihr Seins bzw. ihr Befinden als Folge des neuronalen Prozesses.

Das Erleben entsteht im Lebewesen also in jedem Fall als Folge der Verarbeitung der neuronalen Information im Nervensystem.

Dabei entscheiden die neuronale Aktivität und die Sinneswahrnehmung wesentlich über das Erleben.

Es sind hier nämlich der Grad der Wachheit und die Sinneseindrücke entscheidend in welchem Ausmaß die Kontrolle durch die Realität erfolgt.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass das Erleben ein Resultat der psychischen Funktion ist, die in Abhängigkeit von der Funktion anderer Organe und Organsysteme – insbesondere der Sinnesorgane dieses psychische Phänomen produziert.

Auf dieser Grundlage kommt es zum Erleben in Abhängigkeit vom Grad der Wachheit bzw. im Schlaf und in Zwischenstadien (Halbschlaf, Tagtraum, somnolenter Zustand und anderen normalen Zuständen der Psyche) sowie auch in psychopathologischen Zuständen (Rauch, Delir, Psychose usw.).

Demgemäß variiert das Erleben bei Mensch und Tier bzw. bei höher entwickelten Lebewesen in Abhängigkeit ihrer Beschaffenheit und ihrer Situation.

Dank des Erlebens kann das Lebewesen als Ganzes bzw. als lebende biologische Einheit adäquat in ihrer Situation agieren bzw. reagieren.

Man kann – neuro-biologisch betrachtet – deswegen auch sagen, dass das Erleben ein einheitliches Geschehen ist das Dank der Funktion des Nervensystems im Verbund mit den Sinnesorganen entsteht.

Oder unter einem weiteren Blickwinkel betrachtet das Dank der Aktivität der Nervenzellen, Sinneszellen und weiteren Zellen des Organismus entsteht.

Je nach Situation bestimmen mehr die Sinnesreize von außen kommend das momentane Erleben. Oder es wird dieses durch das Innenleben bestimmt, weil demgemäß der neuronale Prozess ein unterschiedliches Ergebnis liefert.

Sprich auf der Ebene der Psyche kommt es je nach dem zu einem anderen mentalen Prozess, und demgemäß zu einem anderen Ergebnis das als Erleben wahrgenommen wird.

In diesem Sinn gibt es unterschiedliche Sachverhalte und Situationen die das momentane Erleben bestimmen.

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Erleben aus Sicht der Psyche betrachtet:

Aus der Sicht der Psyche betrachtet ist das Erleben ein psychisches Phänomen.

Es entsteht hier dieses innerseelische Phänomen als Folge des Lebens wie es in diesem Lebewesen im Bewusstsein entsteht.

So gesehen ist das Erleben also das, was sich in Form der subjektiven Wahrnehmung und der subjektiven Verarbeitung dieser Information als subjektive Wirklichkeit ergibt.

Man kann daher auch sagen, dass das Erleben das Geschehen in der Psyche ist, das man auch als Seelenleben bezeichnen kann – so wie es sich im Bewusstsein manifestiert.

Es handelt sich dabei also um ein psychisches Phänomen das infolge der Sinneswahrnehmung, auf der Grundlage des Gedächtnisses durch den mentalen Prozesses als Bewusstseinsinhalt und damit z. B. als Vorstellung/ als Gefühl/ als Stimmung/ als Erinnerung etc. sich Bewusstsein erscheint.

Man kann daher auch sagen, dass das Erleben das psychische Phänomen ist, das infolge der eigenen Wahrnehmung im Bewusstsein erscheint.

Ebenso kann man sagen, dass das Erleben das psychische Phänomen ist das im Wachbewusstsein und im Traum als Inhalt der Psyche und damit als Inhalt des Seelenlebens entsteht.

Somit beruht das Erleben teils auf der unmittelbaren Erfahrung und damit auf der Sinneswahrnehmung und zum anderen Teil auf  Vorstellungen bzw. auf Gedanken die als Inhalt des Seelenlebens im Bewusstsein erscheinen.

Demgemäß hängt die Intensität des Erlebens vom Grad der Bewusstheit ab.

Die Person erlebt zum Beispiel was gerade geschieht. Sie ist dadurch beeindruckt, sie erfährt, was vor sich geht, sie ist passiver Zeuge oder sie nimmt aktiv am Geschehen teil.

Biologisch betrachtet entsteht das Erleben als Folge der neuronalen Funktion und der Funktion der sonstigen Organe des Organismus. Es kommt das Erleben also infolge der neuronalen Aktivität im Nervensystem in Zusammenarbeit mit den anderen Organen und Organsystemen, insbesondere denen der Sinnesorgane, zustande.

Man kann auch sagen: das Erleben entsteht als Folge der neuronalen Funktion der Nervenzellen im Nervensystem im Verbund mit anderen Organen und Organsystemen.

Psychologisch betrachtet ist das Erleben das psychische Phänomen das vom Lebewesen als Folge seines Bewusstseins erfahren wird.

Dabei beruht das Erleben teils auf der Kognition, dem Gefühl und teils der Empfindung.

Man kann also sagen: das Erleben gründet sich einerseits auf die Aktivität der Psyche teils auch auf die des Geistes der Person und andererseits auf das Fühlen und Empfinden. Dabei wird durch das Erleben das Befinden und damit die Befindlichkeit wahrgenommen.

Man kann das Erleben unter diversen Aspekten betrachten:

Unter dem psychologischen Aspekt in Verbindung mit dem biologischen betrachtet ist das Erleben ein psychisches Phänomen das infolge der neuronalen Funktion des zentralen Nervensystems insbesondere infolge der Aktivität des Gehirns entsteht.

Es ist das Erleben also das was dem Lebewesen mehr oder weniger bewusst zuteil wird, insofern sein Nervensystem auf die Gegebenheiten reagiert und dies gewisse Auswirkungen im Sinne des Erlebens zur Folge hat.

Dabei beginnt das Erleben bereits im intrauterinen Stadium und setzt sich bis zum Tod als Kontinuum fort. Es ist das Erleben also ein Ganzes von der Geburt bis zum Tod wenn gleich das Bewusstsein sich erst in der Zeit nach der Geburt allmählich entwickelt.

Neurobiologisch betrachtet kann man sagen, dass das Erleben auf einem neuronalen Muster beruht das im neuronalen Netzwerk des Nervensystem sich entwickelt. Es ist dies also eine dynamische Einheit von der man nicht sagen kann zu welchem Zeitpunkt sie genau entstanden ist – und wann genau sie vergangen ist. Irgend wann hat sie begonnen zu existieren – hat eine Phase erlangt in der das Lebewesen sich seiner selbst mehr oder weniger bewusst war und in diesem Sinn auch mit seiner Umwelt interagiert hat – und dann ist das Erleben wieder vergangen und wurde endgültig durch den Tod beendet. Dabei hängt die individuelle Entwicklung des Erlebens biologisch betrachtet vom Wachstum und der Differenzierung des Nervensystems und andererseits von dessen Abbau bzw. Degeneration ab. Dabei kann man – wenn man will – das genannte neuronale Netzwerk in einzelne Funktionseinheiten gliedern die ihrerseits sich in abgegrenzten Einheiten sich abspielen (etwa in die Einheit/Funktionseinheit des Fühlens, des körperlichen Empfindens, des Denkens usf.).

Aus der Sicht der Psyche und des Geistes der Person betrachtet kann man sagen, dass das Erleben und das Denken von der persönlichen Entwicklung der Sprache, insbesondere vom Verständnis für die unterschiedlichen Begriffe abhängt. Erst ab dieser Zeit können Eindrücke und Erlebnisinhalte durch sinnvolle Zusammenhänge – also in Form von Geschichten/Episoden gemerkt und im Gedächtnis gespeichert werden.

Man sagt dass eine Person etwas mehr oder weniger bewusst erlebt, fühlt, spürt, empfindet und denkt.

Man kann auch sagen, dass das Erleben der Person wesentlich durch ihr Denken, ihr Fühlen und ihre Empfindung geprägt ist und in der Situation natürlich auch wesentlich durch die momentanen Sinnenswahrnehmungen bestimmt bzw. mitbestimmt ist.

In gewisser Hinsicht ist das Erleben ein passives Phänomen – oder man kann auch sagen: ein pathisch erlebtes psychisches Phänomen, weil dazu keine willentliche  Aktivität erforderlich ist. Und es kann das Erleben dabei vom Lebewesen als angenehm und daher als positiv bewertet werden oder es kann als unangenehm und daher als negativ bewertet werden.

In diesem Sinn kann das Erleben unterschiedlich bewertet werden und spielt hierbei die persönliche Erwartung bzw. die Erwartungshaltung eine wesentliche Rolle.

Daher ist das Erleben ein passives Phänomen – oder man kann auch sagen: ein pathisch erlebtes psychisches Phänomen, weil dazu keine willentliche  Aktivität erforderlich ist.

Das Erleben findet bei mehr oder weniger stark ausgeprägter Bewusstheit statt solange der Tod noch nicht eingetreten ist.

Das Erleben entsteht infolge der inneren und äußeren Erfahrung, insbesondere infolge der Sinneswahrnehmungen und der Gedanken, die in diesem Zusammenhang assoziiert werden.

Man kann auch sagen: das Erleben wird dem Lebewesen durch seine Psyche als pathisches Geschehen zuteil.

Durch seinen Verstand erfasst das Lebewesen den Zusammenhang der Dinge durch das Denken und das Erkennen der Erscheinungen in geistiger Hinsicht. Und durch das Gefühl bzw. durch das Fühlen erlebt das Lebewesen in welcher Befindlichkeit es sich befindet bzw. was es gerade fühlt.

Es ist das Erleben also die momentane Erfahrung in körperlicher und in psychischer Hinsicht und ebenso in geistiger Hinsicht.

In körperlicher Hinsicht ist dies die Abfolge der körperlichen sinnlichen Wahrnehmungen (Helligkeit, Dunkelheit, Hitze, Kälte usf.) sowie der  Empfindungen (etwa ein Völlegefühl, das Gefühl des Hungers, des körperlichen Wohlbefindens usf.)

In psychischer Hinsicht ist dies bei einem Lebewesen die Abfolge von Vorstellungen und sonstigen Inhalten des Bewusstseins, wie diese als Folge seines Verstandes und überhaupt als Folge seines Denkens im Bewusstsein auf der Grundlage seiner Stimmung entstehen. Man kann hier also davon sprechen wie der Geist erlebt wird bzw. durch welche Inhalte es sich in der Psyche manifestiert.

Das Erleben kann durch die Zergliederung in die einzelnen Phänomene in körperliches Erleben und in psychisches Erleben zergliedert werden.

Das Erleben kann somit durch die Zergliederung  des Begriffs „Erleben“ in verschiedene körperliche Phänomene und in verschiedene psychische Phänomene zerlegt und zergliedert werden, das vom Lebewesen mit Bewusstheit erlebt werden.

Das Erleben setzt also die Lebendigkeit voraus. Man muss also lebendig sein, man muss bewusst sein um etwas erleben zu können.

Das Erleben entsteht auf der Grundlage der Empfindung in körperlicher Hinsicht und auf der Grundlage der sinnlichen Wahrnehmung und der Bewusstheit und es führt dies zu den mentalen Prozessen, die man als das Fühlen bzw. als das Gefühl und als das Denken bezeichnet.

Beim Erleben unterscheidet man Erlebnisse, die bewusst erlebt werden, von solchen die weniger bewusst bis gänzlich unbewusst erlebt werden.

Nur ein geringer Teil dessen was wir durch die Sinne wahrnehmen wird von uns bewusst erlebt.

Es ist evident dass das Erleben für uns von eminenter Bedeutung ist. Demgemäß ist das Erleben und sind die Störungen im Erleben in der Medizin, in der Psychiatrie aber auch in der Psychologie und Psychotherapie von großer Bedeutung.

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(letzte Änderung 22.02.2024, abgelegt unter Erleben, Definition, Begriff, Nervensystem, Psyche, Psychologie)

 

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