Vernunft

Die Vernunft ist das Vermögen unter den möglichen Ideen die treffendste zu bestimmen.

Man kann auch sagen, dass die „Vernunfteinheit“ durch den Verstand die beste Idee erkennen und auf diesem Weg bestimmen kann (vgl. mit Kant Zitat 25).

Die „Vernunfteinheit“ – und damit die Vernunft – ist also in der Lage die beste Idee zu bestimmen (vgl. mit Kant Zitat 25).

Schließlich kann man auch sagen:

Dass das „Vernunftvermögen“ das Vermögen ist, unter den durchdachten Ideen, infolge der vernünftigen Überlegung, die „richtige“ und damit die treffendste durch rationales Denken zu erkennen- um sodann gemäß dieser Idee zum Beispiel bestmöglich zu handeln (vgl. mit Kant Zitat 25).

Daher ist es zum Beispiel die Aufgabe der Vernunft unter mehreren möglichen Sichtweisen die treffendste bzw. die plausibelste  zu finden.

Und es wird daher etwa bei der Erörterung von verschiedenen psychiatrischen Gutachten die plausibelste Erklärung den Zuspruch der unbefangenen Zuhörerschaft gewinnen.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass die vernünftige Argumentation in der Regel am meisten überzeugt bzw. kann man den Sachverhalt dadurch bestmöglich erklären und verstehen (vgl. mit Kant Zitat 25).

Es wird hier also die Plausiblität entscheiden, welche fachliche Sichtweise unter mehreren möglichen fachlichen Sichtweisen die treffende ist, weil die plausibelste im Verhältnis (vgl. mit Kant Zitat 26) zu den anderen im Bewusstsein der unbefangenen Person als die treffendste erscheint.

Es ist die Vernunft hier also die Ursache die zutreffendste Kausalitätskette zu erkennen.

Die Vernunft leistet somit dasselbe wie der Hausverstand in theoretischer und praktischer Hinsicht, falls die Person ein geistiges Bild zum Sachverhalt macht.

In diesem Sinne ist die Vernunft das Vermögen auf der Ebene der Vorstellungen durch den Vergleich der Ideen die zutreffende systematische Einheit zu erkennen. Mit anderen Worten: dank ihrer Vernunft erkennt die Person den zutreffendsten Begriff bzw. erkennt sie was plausibel ist, oder im Hinblick auf die Handlung was bestmöglich zu tun oder zu unterlassen ist.

Tatsächlich kann man in vielen Bereichen nur auf der „Ebene der Ideen“ durch die vernünftige Überlegung subjektiv  gültig erkennen was richtig/zutreffend ist, und was daher am besten zu tun ist.

Man muss sich also die Mühe machen – durch den Vergleich der Ideen – respektive durch das Ponderieren der Ideen im Sinne von Immanuel Kant – herauszufinden was die beste Idee ist bzw. was subjektiv betrachtet als beste Lösung für die anstehende Aufgabe erscheint – um aus dieser die beste Vorgehensweise abzuleiten.

Der Verstand hat also durch die Beschäftigung mit der Materie bereits gewisse Ideen erkannt und man kann infolge durch den Vergleich dieser Ideen herausfinden, was gegenwärtig die bestmögliche Idee bzw. was  subjektiv gesehen die „richtige“ Idee ist – dies leistet die Vernunft (vgl. mit Kant Zitat 2)

Die Vernunft kann also auf der Grundlage des persönlichen Wissens und der subjektiven Evidenz die bestmögliche Erkenntnis liefern.

So wird zum Beispiel in der Medizin ein mündiger Arzt mit seinem mündigen Patienten die beste Entscheidung suchen, wenn es etwa um die Frage der Indikation bezüglich einer therapeutischen Handlung mit weitreichenden Folgen geht.

In der Psychiatrie wird ein Arzt / Ärztin also ein Psychiater / Psychiaterin in der psychiatrischen Diagnostik in Folge von vernünftiger Überlegung, somit auf der Grundlage seines Verstandes und der reinen Vernunft herausfinden welche psychiatrische Diagnose aus der angewandten psychiatrischen Klassifikation die treffendste Diagnose ist, und man kann sodann auf der Grundlage dieser Erkenntnis die bestmöglichen Handlung bzw. die bestmögliche Therapie unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten im konkreten Fall finden und in therapeutischer Hinsicht unternehmen (vgl. mit Kant Zitat 2).

Damit wird – nebenbei angemerkt deutlich, dass eine psychiatrische Klassifikation der psychischen Störungen nur auf der Grundlage der Vernunft entwickelt werden kann – und kann diese nicht in der Natur – etwa durch neuro-biologische Studien/Forschung entdeckt werden.

Dies bedeutet man kann die diagnostische Einheiten der Psychiatrie und somit die einer psychiatrischen Klassifikation und somit auch die Grenzen der psychiatrischen Kategorien nicht auf Grundlage der Neurobiologie des Menschen „entdecken“.

Mit anderen Worten: es kann nicht in der Natur auf der Ebene der natürlichen Objekte oder auf der Ebene der natürlichen Erscheinungen entdeckt werden, welche psychiatrische Klassifikation die richtige ist.

Ebenso können in anderen Bereichen Sachverhalte nur durch vernünftige Überlegung – und somit nur kraft der Vernunft bestmöglich gelöst werden.

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(letzte Änderung 22.09.2023, abgelegt unter: Begriff, Bewusstsein, Definition, denken, Diagnostik, Erkennen, Gutachten, Medizin, philosophische Begriffe, Philosophie, Psyche, Psychiatrie, Rechtsprechung, Sinn, Vernunft, Verstehen, Zusammenhang)

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