psychische Funktionsstörung

Eine psychische Funktionsstörung ist eine Funktionsstörung bei der die Psyche betroffen ist.

Es bezeichnet eine psychische Funktionsstörung also eine Störung, die sich „psychisch“ auf der Ebene der psychischen Symptome und psychischen Phänomene manifestiert.

Demgemäß können psychische Störungen – wo es Sinn macht – auch also psychische Funktionsstörungen aufgefasst werden.

Wenn man sich überlegt, inwiefern eine psychische Störung mit einer Störung der biologischen Funktion auf neuronaler Ebene einhergeht, so wird es zweifelsohne so sein, dass eine psychische Störung  mit einer mehr oder weniger gestörten neuronalen Funktion, also einer Störung der neuronalen Abläufe auf der Ebene des Nervensystems einhergeht. Es macht hier also in gewissen Fällen Sinn von einer neuronalen Funktionsstörung zu sprechen.

Es werden bei einer psychischen Funktionsstörung also die neuronalen Muster gestört sein – und je nach dem wird man bei einer solchen Funktionsstörung – etwa auf der Ebene der Transmitter, oder auf der Ebene der Rezeptoren der Nervenzellen – gewisse Abnormitäten finden.

Es stellt sich dann allerdings die Frage, ob die psychische Störung – so wie sie sich auf der Ebene der psychischen Phänomene manifestiert – auf der Grundlage der neuronalen Funktionsstörung diagnostisch erfasst und diagnostisch bestimmt werden kann?

Mit anderen Worten: es stellt sich die Frage: welche neuronale Funktion gestört ist? – und ob man diese Störung gegenüber der normalen, ungestörten neuronalen Funktion feststellen kann. Oder man kann auch fragen: welche neuronale Funktion ist noch normal und welche ist nicht mehr normal, also abnorm oder krank?

An dieser Stelle ist zu berücksichtigen, dass ein psychisches Phänomen nur auf der Grundlage einer psychologischen Idee bzw. nur der auf der Grundlage einer psychiatrischen Idee erfasst werden kann.

Man kann nämlich nur denkend respektive nur durch das Denken erfassen was für ein psychisches Phänomen vorhanden ist, oder ob ein solches nicht vorhanden ist.

Man kann ein psychisches Phänomen in der Praxis und auch in der Wissenschaft nicht „physisch“ etwa physiologisch messen und dadurch diagnostisch bestimmen.  Ein psychisches Phänomen wird nämlich durch den Begriff einer Idee bzw. durch das Schema einer Idee erfasst (vgl. mit Kant Zitat 7). Ein solcher Begriff erscheint im Bewusstsein der Person, wenn diese Person infolge ihrer sinnlichen Wahrnehmung und in Folge ihrer individuellen Denkvorgänge bzw. mentalen Prozesse zur Erkenntnis des psychischen Phänomens gelangt. (vgl. mit Kant Zitat 7)

An dieser Stelle bemerkt man, dass die Erkenntnis eines psychischen Phänomens vom Subjekt bzw. der Person abhängt – und daraus ergibt sich, dass nicht allgemein gültig bzw. nicht objektiv gültig – sprich nicht unabhängig vom Subjekt ein psychisches Phänomen erkannt bzw. bestimmt werden kann – und aus diesem Grund ergibt sich weiters, dass zwar ein psychische Funktionsstörung mit einer einer psychischen Störung korreliert – man kann die psychische Störung  jedoch nicht auf der Grundlage eines allenfalls monitorisierten funktionellen, „physischen“ Parameters (biologische Marker) erfassen. Mit anderen Worten: man kann nicht auf der neuronalen Ebene erkennen und diagnostisch allgemein gültig bestimmen bzw. objektivieren, ob ein abnormes psychisches Phänomen erlebt wird oder nicht. (Weiteres dazu auf Poster 6: Diagnosis in Psychiatry – the Role of Biological Markers – an investigation in the light of Immanuel Kant`s philosophy)

Man kann also den grundsätzlichen Unterschied zwischen einem körperlich messbaren Phänomen und einem psychischen Phänomen, das auf der Grundlage einer Idee erkannt wird, nicht überwinden.  (vgl. mit Kant Zitat 7)

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(letzte Änderung 14.11.2017, abgelegt unter: Diagnostik, Funktionsstörung, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Wissenschaft)

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